Hugo Müller - Uhrmacher, Konstrukteur, Erfinder & Fachautor

Hugo Müller um 1900
Hugo Müller um 1900

Biographisches

- Hugo Müller: *9.06.1863 Pirna; †2.12.1943 Glashütte

- Nach Schulabschluss und der Uhrmacherlehre bei dem Pirnaer Uhrmachermeister August Schold folgte 1884-1886 die Weiterbildung an der  Deutschen Uhrmacher- schule Glashütte.

- Nach Anstellungen in Berlin und Hannover war er ab 1888 als Regleur bei der Firma A. Lange & Söhne beschäftigt. Ab 1894 stand ihm ein eigenes Atelier bei A. Lange & Söhne zur Verfügung.

- 1903 Vorsitzender der 1879 gegründeten Glashütter Uhrmachervereinigung Urania.

- 1918 - 1925 technischer Direktor der Deutschen Präzisions Uhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H..

- 1926 - 1928 Techniker bei der Uhrenfabrik Aktiengesellschaft Glashütte.

- ab 1928 eigene "Werkstätte für Präzisionsuhrmacherei Hugo Müller, Glashütte"

Ein seltenes Artefakt stellt das aus dem Jahr 1886 stammende Abgangszeugnis der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte von Hugo Müller dar. Es wurde vom damaligen Vorsitzenden des Aufsichtrates Julius Aßmann und dem Direktoer Ludwig Strasser ausgestellt. Die Bescheinigung der außergewöhnlich guten Leistungen begründen auch eine außergewöhnliche Kariere als Uhrmacher, Erfinder, Regleur mit eigenem Atelie bei A. Lange & Söhne, technischem Direktor der Deutschen Präzisionsuhren- fabrik Glashütte e.G.m.b.H. und langjährigen Vorsitzenden der Uhrmacher-Verbindung "Urania", Glashütte in Sachsen, ein Verein ehemaliger Uhrmacherschüler und anderer Glashütter Fachgenossen.

Hugo Müller DUS Zeugnis.pdf
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Publikationen

 

1904

veröffentlichte Hugo Müller im Jahrbuch der Uhrmacher-Verbindung URANIA zu Glashütte den Artikel

"Die Feinstellung einer Präzisionstaschenuhr"

Die Feinstellung einer Präzisionstaschenuhr
Feinstellung PTU.pdf
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Zur Regulierung einer gewöhnlichen Taschenuhr
Hugo Müller in AJU 1907.pdf
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1908

1908

Wie konstruiert man Spiralfeder-Endkurven
Hugo Müller.pdf
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Eine Ankergangstudie und ihr Resultat: Der Präzisionsanker
Hugo Müller beschreibt in dieser Arbeit aus dem Jahr 1924 ausführlich, was ihn veranlasst hat für die neue „Deutsche Präzisionsuhr Original Glashütte i. Sa.“, einen neuen, in seiner grundlegenden Konstruktionsweise der Ankerhemmung (Hebungsverteilung), Gangleistung und einfacheren Herstellung, verbesserten Anker mit sichtbaren Steinen, zu konstruieren. Im zweiten Teil der Arbeit beschreibt Hugo Müller seine Konstruktion und fügt auch die Konstruktionsskizzen hinzu.
Hugo Müller Ankergangstudie.pdf
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Praktische Konstruktionsmethode für Spiralfedern
Hugo Müller 1900.pdf
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Die einfache Spiralfeder-Kurvenwaage
von Hugo Müller.pdf
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  • „Die Feinstellung einer Präzisionstaschenuhr” Urania-Jahrbuch 1904
  • „Wie konstruiert man Spiralfeder-Endkurven?” Urania 1908
  • „Eine Ankergangstudie und ihr Resultat: Der Präzisionsanker” 1924
  • „Klippen und Untiefen der Ankerhemmung” Urania-Jahrbuch 1929

Patente

1924 Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 887418

Halbungleichschenkliger Gleichgewichtsanker - Glashütter Müller Anker

(Patentrechlicher Schutz bestand unmittelbar mit der erstmaligen Präsentation des Ankers in der "Deutschen Präzisionsuhr Original Glashütte", auf der Leipziger Messe.)

Quelle: Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst Nr.53 v. 31.Dez. 1923 S.579
Quelle: Allgemeines Journal der Uhrmacherkunst Nr.53 v. 31.Dez. 1923 S.579

Welche außergewöhnlichen Fähigkeiten Hugo Müller auf dem Gebiet der Uhrenfertigung hatte, beweist am Besten die Tatsache, dass ihm  innerhalb der "Firma A. Lange & Söhne" eine eigene Werkstatt für die Präzisionsreglagen der Uhren der Firma eingerichtet wurde. Dort konnte er relativ sebständig arbeiten und dabei sogar noch geeignete Uhrmacher  aus- und fortbilden.

Eine modifizierte Variante der "Deutschen Präzisionsuhr Original Glashütte" - 1927/28 die letzte Neuentwicklung von Hugo Müller in der UFAG
Eine modifizierte Variante der "Deutschen Präzisionsuhr Original Glashütte" - 1927/28 die letzte Neuentwicklung von Hugo Müller in der UFAG

Zwischen diesen beiden Anzeigen liegen 15 Jahre, die für Hugo Müller von 1914 bis 1918 mit dem ersten Weltkrieg,  der Hyperinflation 1922/23 und dem Konkurs der Präzision 1925, dessen technischer Direktor er von 1918 an war, zu den bittersten seines beruflichen Lebens gezählt haben dürften. Im Herbst 1928 scheidet er aus Uhrenfabrik AG Glashütte aus, die aus der Konkursmasse der Präzision von der Dresdener Girozentrale Sachsen gegründet wurde. Da zu diesem Zeitpunkt mit der Entwicklung der industriellen Fertigung einer einfachsten und billigsten Damenarmbanduhr mit Zylinderhemmung begonnen wurde, war das mit dem Selbstverständnis eines hevorragenden Präzisionsuhrmachers, der Hugo Müller ja war, wohl kaum vereinbar. So fängt er mit 66 Jahren noch einmal von vorn an und gründet eine

"Werkstätte für Präzisionsuhrmacherei Hugo Müller, Glashütte Sa."

Urania-Jahrbuch 1929 S.72
Urania-Jahrbuch 1929 S.72
1933 mit 70 Jahren war Hugo Müller noch immer selbstständig
in eigener Werkstatt tätig.
Quelle: Deutsche Uhrmacher-Zeitung Nr. 27 von 1938 S.362
Quelle: Deutsche Uhrmacher-Zeitung Nr. 27 von 1938 S.362
Quelle Deutsche Uhrmacher-Zeitung Nr.08 vom 22. Febr. 1941 S. 66
Quelle Deutsche Uhrmacher-Zeitung Nr.08 vom 22. Febr. 1941 S. 66

Mitten im zweiten Weltkrieg, den er miterleben musste, verstarb Hugo Müller  mit 80 Jahren, am 2. Dezember 1943 in Glashütte.

1963 - Laudatio zum 100. Geburtstag in der westdeutschen

Fachzeitschrift "Die Uhr".

Hugo Müller 100 Jahre alt
Die Uhr 1963.pdf
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Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.

Aktualisiert 18.04.2024

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild  mit Video hinterlegt
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild mit Video hinterlegt

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