Damenarmbanduhrwerk Kaliber N 570

  • Herstellung: 1957 - 1960
  • Werkdurchmesser: 5 ¼ '''
  • Werkhöhe:3,85mm
  • Werkaufbau: Klobenwerk
  • Aufzug: Wippenaufzug
  • Hemmung: Anker
  • Unruh:vergoldete Schraubenunruh
  • Steine: 15-17
  • Stoßsicherung: ohne & mit
  • Reglage: freier Rückerzeiger
  • Sekunde: keine
  • Stückzahl: ca. 83.000 (lt. Kurt Herkner)
  • Besonderheiten:

Werkdetailansichten mit zusaetzlichen zwei Decksteinen

Modellansichten

DAU Kaliber N 570; 1960 das letzte Werkkaliber in Glashütter Tradition

Nach der reparationsbedingten, kompletten Demontage und dem damit verbundenen  Untergang der beiden Glashütter Aktiengesellschaften UROFA und UFAG 1945, kommt Ende der 1950er Jahre, nach der Einstellung des Herrenarmbanduhrkalibers Kurtz 25 im Jahr 1953, noch einmal ein nach Glashütter Tradition entwickeltes Armbanduhrwerk in Westdeutschland auf den Markt. Das Werk wurde bis Mitte der 1950er Jahre in der Firma von Dr. Kurtz in Hollen von dem Konstrukteur Walter Brenk entwickelt.

Mit der Einstellung der Fertigung dieses 5 ¼-linigen Damenarmbanduhrwerkes N570 Ende 1960 und der von den Eigentümern der Firma "Urofa - R. Geist & Co." Dr. Kurtz und R. Geist vorgenommenen Umstellung auf die Herstellung von Automatendrehteilen endete in der Bundesrepublik Deutschland die Fertigung von Uhren mit Werken, die in Glashütter Tradition entwickelt und vollendet wurden. Was blieb, waren Modelle mit der Signatur "Glashütter Tradition" und später "Tutima", hinter denen sich dann aber nur noch  mit Schweizer Rohwerken und zugekauften Fournituren remontierte Uhren verbargen.

DAU  N 570 - Das letzte in "Glashütter Tradition"gefertigte Werk aus der

"Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik"

Nach der Einstellung der Fertigung der Herrenarmbanduhren Kaliber Kurtz 25 im Jahr 1953 gelingt es den Mitarbeitern der  Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik in Ganderkesee Mitte der 1950er Jahre nach Glashütter Tradition noch einmal ein neues 5 ¼ liniges Damenarmbanduhrwerk, das N 750 mit 17 Steinen, zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Hauptabnehmer der Rohwerke sollen laut Kurt Herkner Pforzheimer Uhrenfabrikanten gewesen sein. Welche Uhrenmarken damit ausgestatt wurden, liegt nach wie vor im Dunkeln. Von diesem Werk sollen bis 1960 von wechselnden Firmeninhabern unter verschiedenen Firmen- bezeichnungen rund 83.000 Stück gefertigt worden sein. Mit Werner Pohlan als Inhaber der neuen Firma "NUROFA" , Roland Irrgang als Betriebsleiter und Konstrukteur Walter Brenk benennt Kurt Herkner diejenigen ehemaligen Angestellten, die versucht haben nach der Insolvenz der Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik im Jahr 1956 eine Uhrenfertigung am Ort aufrecht zu erhalten. Einen verifizierbaren Beleg für diese Aussagen blieb der Autor des Buches "Glashütter Armbambanduhren" allerding schuldig. Nach der Aufgabe der Uhren und Rohwerkefertigung wurden noch bis Ende der 1960er Jahre in der Dreherei in Lohnarbeit Halbfabrikate für verschiedene Abnehmer gefertigt. Nach Aufgabe auch diese Fertigung wurde das Fabrikgebäude dem Verfall preisgegeben. in der 1990er Jahren wieder rekonstruiert beherbergt es heute das regionale Umweltbildungszentrum Hollen.

 Damenarmbanduhr  der Firma "NUROFA" mit Werkkaliber N 570

Bei dem hier gezeigten mechanischen Damenarmbanduhrmodell ohne Stoßsicherung, handelt es sich um die letzte Werkentwicklung unter der Marke "Glashütter Tradition". Die Entwicklung  des Wekkaliber N 570 wurde von dem Mitarbeiter der ehemaligen Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik Walter Brenk ausgeführt. Das Werk gelangte aber erst nach 1956 in den Vertrieb. Der erfahrene Mitarbeiter aus der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte, Werner Pohlan, übernahm 1957, nach dem Konkurs der Dr. Kurtz Uhrenfabrik Bookholzberg-Hollen/ Oldenburg, den Rohwerke-Betrieb mit der neuen Firmenbezeichnung "NUROFA", wobei das "N" für Norddeutschland stand. Von 1958 bis April 1959 wurden, unter der Betriebsleitung von Roland Irrgang, noch ca. 68.800 Damenarmbanduhren mit dem Werkkaliber N 570 produziert, bevor Dr. Kurtz mit einem Teilhaber unter der Firmenbezeichnung "R. Geist & Co. GmbH" am 03. April 1959 noch einmal die Rohwerkeproduktion übernahm, die er allerdings mit dem alten Maschinenpark nur bis 1960 aufrecht erhalten konnte.

Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.

Aktualisiert 24.04.2024

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild  mit Video hinterlegt
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild mit Video hinterlegt

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