Kritische Betrachtungen der Uhrenindustrie der DDR

Bereits in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre wird öffentlich Kritik an der Uhrenindustrie der DDR geäußert. Dabei geht es vorwiegend um die nicht Bedarfgerechte Versorgung mit den verschiedensten Uhrentypen und um die Beseitigung von Qualitätsmängeln.

Im Besonderen wird die 1956 und 1957 Frage aufgeworfen, ob die Glashütter Ingeneure nicht in der Lage sind einen Armbanduhrwecker zu entwickeln.

Ist unser Uhrensortiment ausreichend
Kritische Betrachtungen1956 u.57.pdf
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Ing. Schmidtchen KDT GUB.pdf
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In dem vorstehenden Artikel in der Fachzeitschrift "Uhren und Schmuck" gibt das Mitglied der Kammer der Technik und der Glashütter Uhrenbetriebe Ingeneur Schmidtchen eine exakten Überblik über das Fertigungsprogramm der GUB von 1950 bis 1964. Dabei geht er auch auf die Produkttion des Kaliber 63 und 63.4 ein.

In diese Damentaschenuhr gehört das GUB Kaliber 63.4

Im Partnerlook - die kleine Schwester der GUB Frackuhr

 Kal. 63 Werknummer: 76.937

 

In den 1960er Jahren tauchen bei den Modellen der GUB vermehrt Herren- und Damenuhren auf, deren Gehäuseform sich zumindest ähneln. Ob das der verstärkten Gleichberechtigung geschuldet war oder einfach einem Modetrend Rechnung getragen wurde, ist wohl nicht mehr zu klären. Die "Gleichheit" beschränkte sich aber im Wesentlichen auf Äußerlichkeiten. Wärend mit der Kalibergruppe 70 eine ganze Palette von Werksvarianten für Herrenuren zur Verfügung stand, hatte man bei der GUB für die Damenuhren nur das Werkkaliber 63 und später das verbesserte Werk 63.4 zur Verfügung. Bei dem GUB Kaliber 63 handelt es sich um das nur unwesentlich modifizierte Damenarmbanduhrkaliber 542, dass von der Uhren Rohwerkefabrik  AG Glashütte Sa. von 1934 bis zur Einstellung ihrer zivilen Armbanduhrfertigung im Jahr 1940 hergestellt wurde.

Offene Herrentaschenuhr  "D. Gruen & Sohn" , Modell "Fortschritt"

Nach dem Besuch der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte entwickelte Frederik Gruen zu Beginn der 1890er Jahre  gemeinsam mit seinem Vater Ditrich Gruen das hier gezeigte Tascheuhrwerk. Gefertigt wurden die Rohwerke gemeinsam mit der Firma J. Assmann in Glashütte. Wegen der in den USA exorbitant hohen Schutzzölle für Einfuhren kompletter Uhren wurden die schon in Glashütte remontierten Werke erst in den USA in entsprechende Gehäuse eingeschalt. Gegenüber der herkömmlichen, überwiegend handwerklich geprägten  Glashütter Fertigung, weisst diese stärker industriell geprägte Werkkonstruktion einige Neuerungen und Besonderheiten auf. So zum Beispiel ein patentierter Sicherheitstrieb, eine exzentrische Rücker-Feinregulierung, eine geteilte 3/4 Platine und eine Ankerhemmung mit offenen Paletten und einem Moustaschanker, dessen Ankerwegsbegrenzung mittels zweier Stifte an der Eingangs- und Ausgangsklaue des Ankers erfolgt.

Aktualisiert 26.04.2024

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild  mit Video hinterlegt
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild mit Video hinterlegt

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