Frühe Werkausführungen wurden noch mit einer Schraubenunruh gefertigt
Werkausführung mit Ringunruh
Glashütter Tradition Fertigung von Präzisionsuhren
„Im Jahr 1953 lief die Nullserie der bekannten Damenarmbanduhr Kaliber 63 an; 1954 konnten bereits 5000 Stück Uhren dieses Kalibers gefertigt werden. (im Jahre 1962 wurde diese Produktion aus Gründen einer weiteren Spezialisierung des Betriebes eingestellt. In Anpassung an die Weltmarktbedürfnisse wird jedoch die Produktion der Damenarmbanduhr Kal. 63.4 in diesem Jahr für Exportzwecke wieder aufgenommen.)“
Quelle: Ing. Schmidtchen, Kammer der Technik, VEB Glashütter Uhrenbetriebe, Fachzeitschrift Uhren & Schmuck Nr.04/1964
Einige Fragen zum Kaliber 63, so lautete 1959 der Titel eines bemerkenswert offenen und kritischen Artikels in der Fachzeitschrift „Uhren und Schmuck“ zur Frage der Verbesserung und der Sicherung der Qualität bei dem von den GUB seit 1953 produzierten Damenarmbanduhrkaliber 63. Über die gesamte Zeit war trotzt immer wieder erfolgter konstruktiver und technologischer Verbesserungen keine zufriedenstellenden Ergebnisse zu verzeichnen gewesen. Das hatte zur Folge, dass es zu einer öffentlichen Diskussion kam, über die in der Fachpresse berichtet wurde und in deren Ergebnis von Seiten des herstellenden Betriebes eine nochmalige prinzipielle Überarbeitung des 15-steinigen, 5 ¼ linigen Damenarmbanduhrkalibers angekündigt wurde.
1964 wurde mit dem neuen Kaliber 63.4, ein ebenfalls 15-steiniges 5 ¼ liniges Werk, bei dem die vorgenannten Qualitätsprobleme weitestgehend behoben waren, die 1962 abgebrochene Produktion von Damenuhren auch zu Exportzwecken wieder aufgenommen und bis 1969 weitergeführt.
In dem vorstehenden Artikel in der Fachzeitschrift "Uhren und Schmuck" gibt das Mitglied der Kammer der Technik und Ingenieur bei den Glashütter Uhrenbetrieben Schmidtchen einen exakten Überblick über das Fertigungsprogramm der GUB von 1950 bis 1964. Dabei geht er auch auf die Produktion der Kaliber 63 und 63.4 ein.
GUB Damen-Armbanduhren - Modellkatalog 1959
Auszug aus dem GUB - Modellkatalog zur Leipziger Frühjahrsmesse 1960 Damenarmbanduhren von Kal.63
Im Original erhaltene Glashütter Damenarmbanduhr von 1956
Am 03. September 1956 wurde die Uhr vom HO Industriewaren Plauen verkauft. Eine weitere Besonderheit ist das vom VEB Sächsische Bijouterie- und Metallwarenfabrik Geringswalde gefertigte, verchromte Messinggehäuse mit gedrücktem Edelstahlboden. Diese Firma war bis zum Beginn der 1960er Jahre der einzige Armbanduhrgehäuse-hersteller der DDR. Regelmäßig vom Uhrmacher gewartet und sorgsam behandelt tut sie noch heute, nach mehr als sechs Jahrzehnten, zuverlässig ihren Dienst.
Frühe Damenarmbanduhr GUB Kal. 63
der Glashütter Uhrenbetriebe
mit Werknummer 14.146
Nur noch selten findet man heute Modelle der ersten Damenarmbanduhren des VEB Glashütter Uhrenbetriebe mit dem 15-steinigen Werkkaliber 63 aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre. Bei der hier vorgestellten Uhr handelt es sich noch um eine solche, original belassene Damenarmbanduhr. Bemerkenswert ist bei den Werkabmessungen von 19,3 X 12,8 mm bei einer Werkhöhe von 3,5 mm die Verwendung einer Schraubenunruh. Bei dem Kaliber 63 handelt es sich um eine leicht modifizierte Variante des in den 1930er Jahren von der Uhren-Rohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte i. Sa. gefertigten Werkkaliber 543. Die Furnituren, wie Walzgold-Gehäuse, Metallzifferblatt und Zeiger wurden von in Westdeutschland, vorwiegend von in Pforzheim ansässigen, Firmen zugekauft.
Originale Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Werknummer: 54.702
Erst acht Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges begann man 1953 im VEB Glashütter Uhrenbetriebe mit der Fertigung des aus dem Glashütter UROFA Kaliber 542 entwickelten Damenarmbanduhrkaliber 63. Da seit 1940 in Glashütte keine zivielen Herren- und Damenarmbanduhren mehr gefertigt wurden, war inzwischen ein riesiger Nachholbedarf entstanden, der unmöglich in kurzer Zeit gedeckt werden konnte. Zu Beginn der Fertigung wurden die Werke noch aufwendig mit geschlitzter Schrauben-Kompensationsunruh gefertigt. Die Modellpalette von Gehäusen und Zifferblättern wurde sehr rasch erweitert. Da die Kapazitäten für größere Stückzahlen aus DDR Fertigung nicht vorhanden waren, musste die Mehrzahl der Furnituren importiert werden. Das Walzgoldgehäuse mit gedrückten Edelstahlboden der hier gezeigten Uhr wurde aus Westdeutschland, von der Pforzheimer Firma Ernst Wagner OHG, bezogen.
Im Partnerlook - die kleine Schwester der GUB Frackuhr
Kal. 63 Werknummer: 76.937
In den 1960er Jahren tauchen bei den Modellen der GUB vermehrt Herren- und Damenuhren auf, deren Gehäuseform sich zumindest ähneln. Ob das der verstärkten Gleichberechtigung geschuldet war oder einfach einem Modetrend Rechnung getragen wurde, ist wohl nicht mehr zu klären. Die "Gleichheit" beschränkte sich aber im Wesentlichen auf Äußerlichkeiten. Wärend mit der Kalibergruppe 70 eine ganze Palette von Werksvarianten für Herrenuren zur Verfügung stand, hatte man bei der GUB für die Damenuhren nur das Werkkaliber 63 und später das verbesserte Werk 63.4 zur Verfügung. Bei dem GUB Kaliber 63 handelt es sich um das nur unwesentlich modifizierte Damenarmbanduhrkaliber 542, dass von der Uhren Rohwerkefabrik AG Glashütte Sa. von 1934 bis zur Einstellung ihrer zivilen Armbanduhrfertigung im Jahr 1940 hergestellt wurde.
Frühe Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Kaliber 63 Werknummer: 85.053
Die hier vorgestellte Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe wurde in der Mitte der 1950er Jahre mit dem GUB Wekkaliber 63 in ein aufwendiges, aus dem NSW importiertes Walzgoldgehäuse mit gedrücktem Edelstahlboden eingeschalt. Das stark an das Werkkaliber 542 der UROFA angelehnte Ankerwerk wurde noch mit einer Schraubenunruh, 15 Rubinen und mit dem Gütezeichen 1 gefertigt. Die Schmucketuis wurden im Fertigungszeitraum des Kalibers vom VEB Möbel- und Etuifabrik Eisenberg Thüringen bezogen.
Frühe Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Kaliber 63 Werknummer: 107.860
Frühe Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Kaliber 63 Werknummer: 109.720
Frühes Damenarmbanduhrmodell Kaliber 63 des
VEB Glashütter Uhrenbetriebe, Werknummer: 109.860
Das hier gezeigte, im Original erhaltene, Damenarmbanduhrmodell wurde in den ersten Jahren des Bestehens des VEB Glashütter Uhrenbetriebe, um 1955, gefertigt. Ausgestattet wurde das 15-steinige, mechanische Handaufzugswerk mit dem 1953 neu entwickelten GUB Kaliber 63. Erkennbar ist das auch, an der anfänglich noch verwendeten Schraubenunruh. Dass dieses Werkkaliber heute, nach über 60 Jahren, noch immer zuverlässig seinen Dienst versieht, zeugt einmal von der guten Pflege und den regelmäßigen Revisionsintervallen beim Uhrmacher, aber auch von der Nachhaltigkeit der Fertigung der Glashütter Uhrenbetriebe. Da zur Zeit der Fertigung dieser Uhr noch keine eigene Geäusefertigung für diese Modelle zur Verfügung stand, wurde das Walzgold-Gehäuse mit gedrückten Edelstahlboden von der westdeutschen Firma Ernst Wagner aus Pforzheim zugekauft.
Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Kaliber 63 Werknummer: 146697
Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
aus den frühen 1950er Jahren Kaliber 63 Werknummer 164105
Die hier vorgestellte mechanische Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) wurde in der ersten Hälfte der 1950er Jahre gefertigt. Bei dem Uhrwerk mit der Werknummer 164105 handelt es sich um das 15-steinige Handaufzugswerk vom Kaliber 63, welches damals das einzige Damenarmbanduhrwerk der GUB war. Eingeschalt ist die Uhr in ein der damaligen Mode entsprechendes, recht aufwendig gefertigtes, 14 Karat vergoldetes Messinggehäuse mit gedrücktem Edelstahlboden. Hersteller war der VEB Sächsische Bijouterie- und Metallwarenfabrik Geringswalde. Diese Firma war damals der einzige Uhrgehäusehersteller der DDR. Da mit der begrenzten Fertigungskapazität der Bedarf der DDR an Uhrgehäusen nicht annähernd gedeckt werden konnte, musste die Mehrzahl der Herren- und Damenarmbanduhrgehäuse bis 1961 aus Westdeutschland importiert werden. Kennzeichen der heute nur noch selten zu findenden Gehäuse aus Geringswalde ist der geprägte stilisierte Tannenbaum auf dem Gehäuseboden.
VEB Glashütter Uhrenbetriebe - frühe Damenarmbanduhr
Kaliber 63 Werknummer: 166.505
Nur noch sehr selten findet man eine Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe aus den ersten Jahren der GUB. Bei der hier vorgestellten Damenarmbanduhr mit dem 1953 - eineinhalb Jahre nach Gründung der GUB - neu aufgelegten Damenarmbanduhrkaliber 63 handelt es sich um eine solche. Man erkennt die ersten Werke des GUB Kaliber 63 daran, dass sie noch mit einer Schraubenunruh gefertigt wurden. Da damals in der DDR keine Fertigung von Damenarmbanduhrgehäusen existierte, mussten diese aus Westdeutschland zugekauft werden. Das Walzgoldgehäuse mit gedrückten Edelstahlboden der hier vorgestellten Uhr wurde von der Pforzheimer Firma Rodi & Wienenberger gefertigt.
VEB Glashütter Uhrenbetriebe - Damenarmbanduhr
Kaliber 63 Werknummer: 172.920
Nur noch selten findet man heute Modelle der ersten Damenarmbanduhren des VEB Glashütter Uhrenbetriebe mit dem 15-steinigen Werkkaliber 63 aus der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Bei der hier vorgestellten Uhr handelt es sich noch um eine solche, original belassene Damenarmbanduhr mit Metallband. Bemerkenswert ist bei den Werkabmessungen von 19,3 X 12,8 mm bei einer Werkhöhe von 3,5 mm die Verwendung einer Schraubenunruh. Bei dem Kaliber 63 handelt es sich um eine leicht modifizierte Variante des in den 1930er Jahren von der Uhren-Rohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte i. Sa. gefertigten Werkkaliber 543. Die Furnituren wie Walzgold-Gehäuse, Metallzifferblatt und Zeiger wurden von in Westdeutschland, vorwiegend von in Pforzheim ansässigen, Firmen zugekauft.
VEB Glashütter Uhrenbetriebe - Damen-Spangenuhr
Kaliber 63 Werknummer: 174.838
Im Original erhaltene GUB Damenarmbanduhr von 1958
Kaliber 63 Werknummer: 196.719
Mit der Dokumentation dieser Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
mit dem Werkkaliber 63 und den dazugehörigem Garantieschein ist ein verifizierbare Beleg erbracht, dass es sich bei den auf der
Räderwerkbrücke befindlichen Nummernprägung tatsächlich um eine Werknummer und nicht, wie verschiedentlich publiziert, um reine "Zählnummern" handelt. Diese Uhr mit der Werknummer 63-19-5 und der
Gehäusenummer 94654 wurde am 16. Oktober 1958 von der HO
Industriewaren Uhren und Schmuck, Stalinallee 283, Berlin für 220,83 Mark verkauft. Das entsprach in etwa der Hälfte des damaligen monatlichen Durchschnittslohns.
VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Damenarmbanduhrmodell G 1012 Z 743
Kaliber 63 Werknummer: 209.669
Die hier vorgestellte, zu Beginn der 1950er Jahre bei dem VEB Glashütter Uhrenbetriebe gefertigte Damenarmbanduhr Kaliber 63 war keine Neuentwicklung, sondern beruhte auf dem vor 1940 von der Uhren Rohwerkefabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. gefertigte UROFA Kaliber 542. Da zu dem frühen Zeitraum in der DDR noch keine eigene Gehäuse-, Zifferblatt- und Zeigerfertigung für diese Damenarmbanduhren existierte, mussten diese Furnituren eingeführt werden. Das 20 Mikron Walzgolddoublegehäuse mit Edelstahlboden dieser Uhr stammt von der Pforzheimer Firma Kollmar & Jourdan. Da die Fertigung dieses Werkkalibers vor numehr bereits 53 Jahren eingestellt wurde, gibt es heute nicht mehr allzuviele dieser Uhren in einem sammelwürdeigem Zustand.
Im Original erhaltene GUB Damenarmbanduhr
Kaliber 63 Werknummer: 221.149
Bei der hier vorgestellten, im Original erhaltenen Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbtriebe handelt es sich um ein Modell aus der zweiten Hälfte der 1950er Jahre. Eingeschalt wurde die Uhr in ein importiertes Walzgold-Double Gehäusemodell mit Edelstahldruckboden der Westdeutschen Firma Kollmar & Jourdan AG Pforzheim. Als mechanisches Handaufzugswerk wurde das 15-steinige GUB-Damenarmbanuhrwerk vom Kaliber 63 verwendet. Komplett in einem guten Erhaltungszustand, mit original Etui und dem Gantieschein der GUB findet man diese Uhren heute nur noch recht selten.
Mechanische Damenarmbanduhr des
VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Kaliber 63 Werknummer: 237.928
Nur noch selten findet man heute Modelle der ersten Damenarmbanduhren des VEB Glashütter Uhrenbetriebe mit dem 15-steinigen Werkkaliber 63 aus der ersten Hälfte der 1950er Jahre. Bei der hier vorgestellten Uhr handelt es sich noch um eine solche, original belassene Damenarmbanduhr. Bemerkenswert ist bei den Werkabmessungen von 19,3 X 12,8 mm bei einer Werkhöhe von 3,5 mm die Verwendung einer Schraubenunruh. Bei dem Kaliber 63 handelt es sich um eine leicht modifizierte Variante des in den 1930er Jahren von der Uhren-Rohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte i. Sa. gefertigten Werkkaliber 542. In bemerkenswerter Vielfalt der Modellpalette wurden die Furnituren, wie Gehäuse, Metallzifferblätter und Zeiger, in der Regel in Westdeutschland, vorwiegend von in Pforzheim ansässigen, Firmen zugekauft.
Frühe Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe
Kalliber 63 Werknummer 250.243
Bei der hier vorgestellten Damenarmbanduhr des VEB Glashütter Uhrenbetriebe handelt es sich um ein Modell Kaliber 63 aus den 1950er Jahren, das von den Glashütter Uhrenbetrieben auf der Basis des Armbanduhrkaliber 542 der Uhren-Rohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte aus den 1930er Jahren modifiziert wurde. Die Furnituren, wie Gehäuse, Zifferblatt und Zeiger, wurden aus Westdeutschland importiert. Bei dem mit 14 Karat und 20 Mikron Walzgoldgehäuse ist das ebenfalls vergoldete Metallarmband fest mit dem Gehäuse verbunden. Der gedrückte Boden besteht aus rostfreiem Edelstahl. Gefertigt wurde das Gehäuse von der Pforzheimer Firma Rodi & Wienenberger, deren Firmensignet in den Boden eingeprägt ist.
VEB Glashütter Uhrenbetriebe Damenarmbanduhr
1950er Jahre
Kaliber 63 Werknummer: 266.703
Dieses 15-steinige Damenarmbanduhrmodell des VEB Glashütter Uhrenbetriebe wurde in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre gefertigt. Bei dieser Ausführung des Werkkaliber 63 wurde auf die in den ersten Jahren der Fertigung des Werkkaliber 63 verwendete Schraubenunruh verzichtet. Das Walzgoldgehäuse mit einem gedrückten Edelstahlboden wurde von den GUB von der Westdeutschen Firma Rodi & Wienenberger aus Pforzheim bezogen. Bei der Fertigung dieser späten Werkausführung traten erhebliche Qualitätsprobleme auf, die dann zur Einstellung der Fertigung führten.
VEB Glashütter Uhrenbetriebe Damenarmbanduhr von 1960
Kaliber 63 Werknummer: 354.756
Im Original mit Etui und Garantieunterlagen erhaltene Handaufzugs Damenarmbanduhr mit dem GUB Kaliber 63. Als ausgangs der 1950er-Jahre bei Damenarmbanduhren Spangengehäuse in Mode kamen und in der DDR keine solche gefertigt wurden, importierte die DDR in geringer Stückzahl ein mit 20 Mikron Plaqué vergoldetes Modell mit Edelstahlboden und Klappscharnier von der westdeutschen Firma Rodi & Wienenberger aus Pforzheim. Da nach dem 13. August 1961 die Importbeziehungen nach Westdeutschland erheblich eingeschränkt waren und keine weiteren Lieferungen solcher Gehäuse erfolgte, dürften heute nur noch wenige solcher Armbanduhren im Originals erhalten geblieben sein. Mit 215,00 Mark waren diese Modelle die immerhin fast 50 % eines durchschnittlichen Monatseinkommens kosteten, die teuersten Damenarmbanduhren in vergoldeten Gehäuse.
GUB Damenarmbanduhrmodell im Originalzustand mit Etui
Kaliber 63 Werknummer: 375.056
Dieses Damenarmbanduhrkaliber mit dem 5 ¼ linigen Formwerk Kaliber 63 wurde 1953 von der GUB in die Produktionspalette aufgenommen. Bereits in den Jahren 1934 bis zur Einstellung der Damenuhrproduktion 1940, die wegen der Umstellung der Uhrenfertigung auf die Kriegsproduktion erfolgte, wurde dieses Werk in hoher Stückzahl von der Uhren-Rohwerke-Fabrik Glashütte AG als Kaliber 542 hergestellt.
Die Konstruktion des Kaliber 542 war allerdings keine Glashütter Erfindung, denn sie basierte ebenso wie die des Urofa Raumnutzwerkes Kaliber 58 auf schon Ende der 1920er Jahre von der Schweizer Firma Geb. Thommen Waldenburg entwickelte und erfolgreich produzierte Formwerke.
Anfänglich wurde das GUB Kaliber 63 in verschiedene vergoldete Gehäuse Pforzheimer Hersteller eingeschalt. Später übernahm die Zwickauer Edelschmiede die Gehäusefertigung und signierte sie mit "ZE". Im geringen Umfang wurden auch 585er Goldgehäuse verwendet. Ein Echtheitsnachweis ist auch für die GUB Damenuhren nur im Zusammenhang mit den im Garantieschein gemachten Angaben der Werk- und Gehäusenummer möglich. Teilweise wurden im Garantieschein neben dem Kaliber nur die letzten beiden Zahlen der Werknummer eingetragen.
Mehr zur Geschichte der Raumnutzwerke finden Sie >> hier <<
VEB Glashütter Uhrenbetriebe Damenarmbanduhr
Kaliber 63 Werknummer: 384.826
Original belassene GUB Damenarmbanduhr aus dem Jahr 1960
Ein Beispiel für Nachhaltigkeit sind die Damenuhren des VEB Glashütter Uhrenbetriebe aus den 1950 und 1960er Jahren. Die GUB Werkkaliber 63 und 63.4 wurden in einer großen Vielfalt von künstlerich gestalteten, verchromten, vergoldeten und goldenen Damenarmbanduhrgehäusen eingeschalt. Durch die Austauschbarkeit der einzelnen Werkteile konnte eine kosten- und ressourcensparende Bereitstellung von Ersatzteillen gewährleistet werden. Da die Gehäusefertigung in der DDR nur in geringem Umfang im VEB Sächsische Bijouterie- und Metallwarenfabrik Geringswalde erfolgte, musste die große Mehrheit der vielfältigen Gehäusevarianten bis in die 1960er Jahre hinein aus Westdeutschland eingeführt werden. Das Gehäuse wurde von der Pforzheimer Firma Kollmar & Jourdan geliefert. Bei der hier gezeigten noch im Original mit Etui, Garantieschein und originalem Armband erhaltenen Damenarmbanduhr aus dem Jahr 1960 handelt es sich um ein solches Modell mit der Katalogkennung G 799 (für Gehäuse) Z 744 (für Zifferblatt).
Auch das Kaliber 542, das in leicht modifizierter Form als Kaliber 63 von den GUB gefertigt wurde, war keine Glashütter Erfindung. Es wurde aus patentrechtlichen Gründen, in leicht modfizierter Form, von dem ebenfalls 5 ¼ -linigem Formwerk der Firma Geb. Thommen aus dem Schweizerischen Waldenburg im Wesentlichen unverändert übernommen.
Die Originalausstattung des Herstellers sieht, zumindest anfänglich, beim Kaliber 63 eine Schraubenunruh vor. Ob und wann, wie gelegentlich in der Literatur beschrieben und in den Modellbeispielen gezeigt, monometallische Ringunruhen zum Einsatz gekommen sind, ist Gegenstand weiterer Recherchen.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.