A. Lange & Söhne 1868 - 1948

Werbeanzeige in "Die Woche" vom 20.Juli 1912
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Inhaltsverzeichnis

Ein noch nicht vollständiger Überblick über wichtige Eckdaten in der Entwicklung der Firma A. Lange & Söhne finden Sie hier.

 

Modellkataloge & Preislisten 1899 bis 1937 findenSie  >> hier <<

Übersicht der beschriebenen Werkkaliber z.T. mit Modellen

 

Das Deutsche Uhrenmuseum Glashütte erstellt auf der Grundlage geeigneter Objekt- oder Bildnachweise, dazu einen entsprechenden Archivauszug. Die Kosten betragen pro Archivauszug 150,- Euro.

 

Qualitätsstufen bei Taschenuhren der Firma A. Lange & Söhne

1. Herrentaschenuhr der 1.Qualität Kurzbezeichnung "ALS"

    Werke je nach Ausführung mit 16 bis 20 Steine
 
2. Herrentaschenuhr in der Qualität "DUF"
    (Deutsche Uhrenfabrikation  Glashütte)

    Werke mit 15 Steinen
 
3. Herrentaschenuhr in der Qualität "OLIW"

    Werke mit 15 Steinen

Modellkataloge & Preislisten mit Übersichten der Werk- & Modellpalette

von 1886 -1937 finden Sie >> hier <<

Werknummern mit Zeittabelle

Anhand der obligatorischen Werknummer und der ab 1866 erhaltenen Werk- und Verkaufsbücher lassen sich die von A. Lange & Söhne gefertigten Uhren auch Heute noch in den meisten Fällen zeitlich recht gut einordnen.

Komplizierte Uhren von A. Lange & Söhne - Ausführungsvielfalt ab 1865

Eine Seite der Rechercheunterlagen
Eine Seite der Rechercheunterlagen

In der DDR wurden die auch über die Wirren des zweiten Weltkrieges erhalten gebliebenen Werk- und Verkaufsbücher der traditionsreichen Glashütter Firma A. Lange und Söhne, zuerst ab 1948 von Mechanik Lange & Söhne VEB, dann ab 1951 von den Glashütter Uhrenbetrieben VEB, ab 1967 über das Uhrenkombinat Ruhla bis hin zu dem Kombinat Mikroelektronik Erfurt 1978-1990 bewahrt. Im Prozess der Deutschen Wiedervereinigung und der Entflechtung der DDR Kombinate fielen die Unterlagen auf der Grundlage des Vertrages zur Deutschen Einheit der Treuhandanstalt in Berlin zu. Von der Treuhand wurden diese historischen Dokumente der Stadt Glashütte zur Bewahrung und wissenschaftlichen Nutzung für das Glashütter Uhrenmuseum übergeben.

Bereits in den 1980er Jahren wurde dem Münchner Juwelier und Uhrenhändler, Martin Huber sowie dem Herausgeber und Uhrenexperten Christian Pfeiffer-Belli durch den damaligen Generaldirektor des Kombinats Mikroelektronik Erfurt, Prof Heinz Wedler, die Gelegenheit gegeben, diese Unterlagen zu sichten und mit einer Auswertung zu beginnen. Diese Sisyphusarbeit über 100.000 Einzeldaten auszuwerten, konnte 1995 fortgesetzt werden. Veröffentlicht wurden die aufschlussreichen Ergebnisse 1999 in dem Buch „Die Lange Liste“ von Martin Huber, herausgegeben von Christian Pfeiffer-Belli. Geordnet nach 89 Kategorien werden die erhalten gebliebenen Werknummern, Ausstattungsmerkmale und Verkaufsangaben der komplizierten Taschen- und Armbanduhren der Firma Lange übersichtlich, auch in bildlicher Form, dargestellt.

Einen Überblick über die Vielfalt der Ausführungsvarianten der Uhren von A. Lange & Söhne geben die aus den Werk- und Verkaufsbüchern erarbeiteten 89 Einzelkategorien.
Die komplizierten Uhren in Kategorien.pd
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Uhren mit Gangschein von staatlich zugelassenen Prüfinstituten

Zu Beginn der 1880er Jahre wurde auf Drängen der Fabrikanten der Deutschen Uhrenindustrie neben den bereits bestehenden Konkurrenz-Prüfungen für Seechronometer bei der Deutschen Seewarte Hamburg, auch eine Gangprüfung für Taschenuhren eingeführt. Diese Prüfung, die keinesfalls mit den wesentlich anspruchsvolleren Prüfbedingungen in Lagen und Temperaturen bei den Seechronometern gleichzusetzen war, hatte lediglich das verkaufsfördernde Ziel den guten Gang der Uhr amtlich mit einem Zertifikat (Gangschein)  zu dokumentieren. Solche Prüfungen wurden dann auch an anderen Deutschen Instituten (Sternwarten) eingeführt. Die Prüfbedingungen der verschiedenen Institute waren allerdings nicht identisch. So war die Prüfung der Seewarte Hamburg wesentlich anspruchsvoller, als zum Beispiel die der Sternwarte Leipzig. Die Firma A. Lange & Söhne ließ, bis auf wenige Ausnahmen ihre Uhren bei der Sternwarte Leipzig prüfen.

Gangregister der Leipziger Universitätsternwarte  vom Oktober 1886 für die Taschenuhr Nr. 17639 der Glashütter Firma A. Lange & Söhne.

Wie man dem Register entnehmen kann, wurden die Uhren in Leipzig in vier Wochen, bei normalen Tages- und Nacht-temperaturen, nur in zwei Lagen auf ihr Gangverhalten geprüft. Diese Prüfung unterschied sich wesentlich von dem erheblich anspruchsvollerem Prüf-verfahren der Deutschen Seewarte Hamburg, bei der in fünf Lagen und Temperaturen gepüft wurde.

Regulativ für die Prüfung von Präzisions-Taschenuhren durch die Deutsche Seewarte Hamburg
Prüfungsordnung von 1887.pdf
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Gangwerte der Lange Taschenuhr Nr.13742
Gangwerte der Lange Taschenuhr Nr.13742

Die hier dokumentierte Prüfung der Lange Uhr 13742 findet sich allerdings in der sogenannten "Lange-Liste", weder in der Kategorie 6 "Uhren mit besonderer Gangprüfung der Sternwarte Leipzig und der Deutschen Seewarte Hamburg, noch in der Kategorie 8 "Ankerchronometer, große Unruh".

 

Ab den 1890 Jahren boten alle Glashütter Hersteller an, auf Kundenwunsch und gegen Aufpreis, ihre Uhren mit Gangschein eines amtlich zugelassenen Prüfinstitutes zu liefern.

Prüfzertifikat der Deutschen Seewarte Hamburg Abt. IV. vom 20. Nov. 1900 für die Präzisionstaschenuhr Nr. 44013, der Firma A. Lange & Söhne  Glashütte.

Übersicht gefertigter Tourbillons-Taschenuhren von A. Lange & Söhne

Zu den großen Seltenheiten der von A. Lange & Söhne hergestellten komplizierten Uhren zählen die Tourbillon-Taschenuhren. In den fast fünf Jahrzehnten, von 1892 bis zum Beginn des 2.Weltkrieges 1939, wurden davon nicht mal ein Dutzend gefertigten.
A. Lange & Söhne Tourbillons.pdf
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1902 - Die extra flache Taschenuhr - eine "Neuheit", die keine war
Extra flache Taschenuhren.pdf
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Firmenwerbung 1913
Firmenwerbung 1913

Zeitmeßgeräte der Kriegsmarine - Dienstanweisung Nr. 2456

In dieser Dienstanweisung findet man u.a. die Bereiche der Kriegsmarine, in denen die von der Firma A. Lange & Söhne gefertigten Chronometer und Beobachtungsuhren während des zweiten Weltkriegs zum Einsatz kamen.

Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.

Literatur:

  • Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten; Autor: Hans Heinrich Schmid; Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913
  • Die Uhren von A.Lange & Söhne, Autor Martin Huber, München
  • “Die Lange Liste“; Martin Huber 1999 Hersg.Christian Pfeiffer-Belli
  • Die Entwicklung der Glashütter Uhrenindustrie“  Autor Ing. Helmut Klemmer u. Edith Klemmer

    Fachzeitschrift: Uhren und Schmuck 1/1979 bis 4/1980

  • A. Lange & Söhne eine Uhrmacher-Dynastie aus Dresden; Autor: Reinhard Meis; Callwey Verlag München 1997 ISBN 3766712861
  • Deutsche Uhrmacher-Zeitung 1925 Nr. 50. S. 1019-1021
  • „A. Lange & Söhne Glashütter Uhren“; Autor; Alfred Grimmiger; Georgi GmbH Aachen 1991

Aktualisiert 19.03.2024

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild  mit Video hinterlegt
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild mit Video hinterlegt

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