Die hier vorgestellte goldene Damensavonette vom Kaliber 31 der Firma „A. Lange und Söhne“ wurde noch zu Lebzeiten von Adoph Lange gefertigt. Das handgravierte Monogramm der siebenzackigen Krone steht für den adligen Stand eines Freiherrn (Baron) und die Buchstaben „F S“ stehen für Friede von Schönberg. Da überliefert ist, dass der Firmengründer Ferdinand Adolph Lange es sich bis zu seinem plötzlichen Tod im Dezember 1875 nicht nehmen lies, die Uhren seiner Firma einer letzten Endkontrolle zu unterziehen, dürfte diese Uhr vermutlich noch durch seine Hände gegangen sein. Wenn man sich das mechanische Präzisionsuhrwerk, dessen Werkdurchmesser grade einmal 31mm beträgt, betrachtet, wird schnell klar, dass an die handwerklichen Fähigkeiten jedes einzelnen Arbeiters, der die Partie einer solchen Uhr mit den damaligen Werkzeugen handwerklich bearbeitete, höchste Anforderungen gestellt wurden. Nach fast 140 Jahren zeugt auch diese Glashütter Damentaschenuhr noch vom Geschick und Können Glashütter Uhrmacherkunst.
A. LANGE & SÖHNE sehr seltene Savonette Damentaschenuhr
mit 1/4 Repetition
A. LANGE & SÖHNE sehr seltene Savonette Damen-taschenuhr mit 1/4 Repetition, Glashütte verkauft am 08.03.1887 für 915,50 Mark an Firma C. G. Händel in Crimmitschau, glattes, Lucia 3-Deckel RG 750/000 Lucia Geh. mit Widmungsgrav. auf der Cuv. & Schmuckmonogr. auf dem Sprungdeckel, à-goutte Schlüsse, seitl. Schieber für die Repetition, 2 tlg. Emailzifferbl. mit arab. Std.-Zahlen, roter Sek. u. Minuterie, gold. Louiszeiger, 13 1/2 liniges Neusilberwerk mit Schmuckschliff in 1 A Ausführung, 5 verschr. Chat., Diamantdeckst., Glashütter Goldankerh., 2 Hämmer, 2 Tonfedern.
Quelle: http://www.henrys.de/index.php
In einem wesentlich geringerem Umfang als Herrentaschenuhren wurden von der Glashütter Firma A. Lange & Söhne auch offene und Savonette Damentaschenuhren gefertigt. Das geschah sowohl in der ersten Qualität unter der Marke "A. Lang & Söhne" , als auch unter der zweiten Qualität unter der Marke "Deutsche Uhrenfabrikation Glashütte". Bei frühen Uhren der zweiten Qualität wurde das Zifferblatt nicht signiert. Die Zuordnung zur Firma A. Lange & Söhne war nur über die Werknummernserie, die für die Zweite Qualität 1878 mit der Nummer 20.000 beginnt, möglich. Die Damentaschenuhren wurden von A. Lange & Söhne in den Kalibergrößen 31, 28 & 25 gefertigt. Bei dem Gehäuse der hier gezeigten Uhr Handelt es sich um ein zugekauftes schweizer Produkt. Ab 1886 sind solche Gehäuse an der Schweizer Edelmetallpunze Ersichtlich, die bei einem Feingehalt von 585/1000 ein Eichhörnchen darstellt und der nach der Einfuhr zusätzlich aufzubringenden deutschen Reichskrone.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.