Tutuima Fliegerchronograph mit UROFA Kaliber 59

Verifizierbare Erfassung noch existenter Glashütter Fliegerchronographen und Werke der Marke "Tutima" mit dem Werkkaliber 59 der Uhren-Rohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte

Da bisher kaum aussagefähige, betriebliche Unterlagen und Dokumentationen der UROFA und der UFAG zur Kriegsproduktion des "Tutima" Fliegerchronographen Kaliber 59 bekannt sind, soll die auf aussagefähiges Bildmaterial gestützte Erfassung auf empirischem Wege dazu dienen:

  1. Noch vorhandene Exemplare & Werke zu erfassen,
  2. Bildlich zu Dokumentieren,
  3. Werkseitige, konstruktive Veränderungen beim Werk und Gehäuse zu erfassen und zu dokumentieren,
  4. Nach 1945 gemachte Veränderung der Originalität zu erkennen,
  5. Dem Sammler eine annähernd realistische Entscheidungshilfe beim Erwerb eines Fliegerchronorahphen Kaliber 59 an die Hand zu geben.
Übersicht UFAG & Dr. Kurtz Uhrenfabrik, Memmelsdorf
Aktuell vom 24.02.2024.pdf
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Übersicht Kal. 59 aus der 1. & 2. Moskauer Uhrenfabrik
Kirowa Aktuell vom 25.02.2024.pdf
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Die Erfassungatabelle wird regelmäßig entsprechen

neuer Erkenntnisse aktuallisiert.

Bei den hier vorgestellten Modellen handelt es sich um  Fliegerchronographen, derren Kosten in der Rohwerkeherstellung durch die UROFA (Kaliber 59), den überwiegender Teil der Wertschöpfung der Modelle ausmachten und sie deshalb, nach der Glashütte Regel, als echte Glashütter Uhren zu bezeichnen sind.

"Tutima" Fliegerchronograph der

Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte i./Sa.

mit der frühen Fertigungsnummer 200701

Dieser gut erhaltene 15-steinige, in der höchsten Qualitätsstufe "Tutima" mit vergoldetem Werk, Kompensationsunruh und Breguetspirale gefertigte UROFA Schaltrad-Chronograph Kaliber 59 hat die sehr frühe Werk- und Gehäusenummer 200701. Da die Fertigung dieser Fliegerchronographen 1941/42 mit der Nummer 200.000 begann, handelt es sich um die 701. Uhr, die vermutlich zu Beginn des Jahres 1942 von der UFAG vollendet wurde. Der bei diesem Modell verwendete, vernickelte Messingschraubboden wurde im Verlauf der Fertigung, nach derzeitigem Kenntnisstand,  etwa ab Werknummer 4500 durch einen Edelstahlschraubboden ersetzt. Das Bildmaterial wurde der Webseite dankenswerterweise  von einem Sammlerfreund zur Verfügung gestellt.

Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte - Tutima Fliegerchronograph UROFA Kaliber 59

Bei dem hier vorgestellten Fliegerchronograph der Uhrenfabrik Akt. Ges, Glashütte mit der Werk- und Gehäusenummer 200.852 handelt es sich noch um die erste, ursprüngliche Modellvariante des Kaliber 59, die von der Uhren-Rohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte ab 1941 gefertigt wurde. Die Fertigung begann mit der Werk- und Gehäusenummer 200.000. Es handelt sich hier also um die 852. Uhr, die etwa zu Beginn des Jahres 1942 vollendet wurde. Die prägnante Form des Gehäuses, die lange Aufzugskrone sowie das Dreieck an der Drehlünette sind äußerliche Erkennungszeichen dieser frühen Modelle. Die körnig versilberten und vergoldeten Werke mit der ersten Form des Zentrumsklobens und die auf die Grundplatine geschraubte Minutenradfeder sind weitere Merkmale der frühen Werkausführungen. In dieser ersten Form wurden nach derzeitigem Kenntnisstand etwa 4.000 der insgesamt 15.000 Fliegerchronographen Kaliber 59 gefertigt.

Fliegerchronograph der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte / Sa.

Bei dem hier vorgestellten Fliegerchronographen mit der Qualitätsmarke "Tutima" der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte / Sa. mit der Werk- und Gehäusenummer 201586 handel es sich um das 1.586. von ca. 15.000 insgesamt in der Zeit von 1941 bis Mai 1945 gefertigten Exemplaren. Das Werkkaliber Urofa 59 dieses Glashütter Schaltradchronographen stammt noch aus der ersten Fertigungsperiode mit dem körnig vergoldeten Werk, der ersten Form des Zentrumradklobens und der ersten Gehäuseform mit großer Aufzugskrone. Bis etwa zur Werk- und Gehäusenummer 204.500 wurde ein vernickelter Messingschraubboden verwendet, der wegen seiner hohen Korossionsanfälligkeit später durch einen Edelstahlschraubboden ersetzt wurde.  Der hier verwendete Boden ist nicht Original.

Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte - Tutima Fliegerchronograph  UROFA Kaliber 59

Das hier vorgestellte Modell eines Fliegerchronographen der Qualitätsmarke „Tutima“ der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. mit der Werk- und Gehäusenummer 202405 ist eines von den wenigen erhaltenen Modellen, die noch mit der ersten Gehäuseform, Lünette mit Spitze, großer Aufzugskrone und vernickeltem Messing-Schraubboden vollendet wurden. Auch das in dem Gehäuse befindliche 15-steinige Schaltradchronographenwerk vom Kaliber 59 der Uhren-Rohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. wurde noch mit der ersten, hochwertigsten, körnig vergoldeten Ausstattung gefertigt. Bei der Gesamtzahl von ca.15.000 Sück von 1941 bis 1945 gefertigten „Tutima“ Fliegerchronograpen wurden, nach derzeitigem Stand der empirischen Erfassung, etwa 4000 Stück mit vergoldeten Werken und davon nur etwa 1500 mit einer Shock Resist Stoßsicherung versehen. Für den Sammler Glashütter Armbanduhren stellt eine solche Uhr, die im gepflegten Zustand auch noch heute mit hervorragender Ganggenauigkeit ihren Dienst tut, schon eine Besonderheit dar.

Ein weiteres Modell mit körnig versilbertem Werk und der

Werk- und Gehäusenummer 208603

Modellausführung Tutima Fliegerchronograph der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. mit körnig versilberten Werk

ohne Stoßsicherung

 

 Dieser gut erhaltene 15-steinige, in der höchsten Qualitätsstufe "Tutima" mit versilbertem Werk und Breguetspirale gefertigte UROFA Schaltrad-Chronograph Kaliber 59 hat eine nachvollziehbare, hervoragend belegte Geschichte. Er gehörte nach seiner Fertigung und Auslieferung an die Luftwaffe im Jahr 1943 als persönliche Dienstuhr einem 19-jährigen Jagdflieger mit Nachtflug- und Blindfluggenehmigung (erteilt durch Jagdgeschwader 110, Dienststelle der F.P. Nr. L. 51780; zuletzt Unteroffizier Jagdgeschwader 102). Ein Eintrag mit der Werk- und Gehäusenummer 210256 in die persönlichen Dienstpapiere erfolgte nicht. Der Chronograph wurde bis zum und beim Abschuß des Piloten durch die Engländer (6 Tempest Flugzeuge) am 20. April 1945 bei allen Flügen getragen. Der Pilot überlebte den Abschuß, kam am 3. Mai 1945 in Hohn in britische Gefangenschaft und die Uhr blieb, bis auf die Beschädigung eines Drückers, der nach überstandener Gefangenschaft ersetzt wurde, erhalten. Der Chronograph wurde von dem Berliner Uhrmachermeister Holger Blumensath 2014 fachkundig restauriert und zeigt 70 Jahre nach seiner Fertigung noch immer hervoragende Gangergebnisse.

Restaurierter Fliegerchronograph mit dem UROFA Kaliber 59

 

Die hier vorgestellte Uhr mit dem Schaltradchronographenwerk Kaliber 59 der Uhren-Rohwerkefabrik AG Glashütte (UROFA) wurde dem Berliner Uhrmachermeister und Restaurator Holger Blumensath unter der Maßgabe einer weitestgehenden Erhaltung des Originalzustandes fach- und sachgrecht restauriert. Das körnig versilberte Werk wurde demontiert, gereinigt, geölt und remontiert. Das im Original erhaltene erste deutsche Armbandchronograpenwerk mit Flyback-Funktion, Kompensationsunruh und Breguetspirale funktioniert auch noch nach 70 Jahren mit hervorragenden Gangwerten ohne Fehl und Tadel.

Das auf dem originalen Zifferblatt nicht vorhandene und der Uhrenfabrik AG Glashütte (UFAG) vorbehaltene Tutimasignet deutet daraufhin, dass es sich bei diesem Fliegerchronographen um ein Exemplar handelt, bei dem das von der UROFA gefertigte Rohwerk wegen der bei der UFAG trotzt des Einsatzes von Fremdarbeitern nicht im ausreichenden Maße vorhandenen Montagekapazitäten von einer der auswärtigen Remontagefabriken vollendet wurde. Anhand der Werk- und Gehäusenummer 211194 und den Ausstattungsmerkmalen des Werkes kann man von einer Fertigung im Jahr 1943 ausgehen.

 

Tutima Fliegerchronograf der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte

Der hier vorgestellte, noch sehr gut im Original erhaltene Tutima Fliegerchronograf der Uhrenfabrik Akt Ges. Glashütte mit dem Werkkaliber 59 der Uhren-Rohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte hat die obligatorisch identische Werk- und Gehäusenummer 211586. Da von 1941 bis zum Kriegsende 1945 nur ca. 15.000 Stück dieser Fliegerchronografen vollendet wurden, dürfte dieser 11586. Chronograf nach empierischen Recherchen 1943/44 gefertigt worden sein. Das vernickelte Werk weist gegenüber der ersten Modellvariante werkseitig schon nachfolgende Veränderungen auf. Das Werk ist nicht mehr vergoldet. Der Zentrumskloben hat ca. ab Werknummer 4.000 eine neue Form. Die Minutenzählradfeder ist ab da nicht mehr auf der Werkplatine, sondern am Kloben befestigt. Aus der Vorfertigung der Platinen sind noch bis ca. Nr. 11.000 die Bohrungen für die Befestigung der Minutenzählradfeder auf der Werkplatine vorhanden. Mit dem Wechsel zu einer 2., neuen Gehäusevariante ab ca. Werk- und Gehäusenummer 4.500 wurde der ursprünglich vernickelte Messingschraubboden durch einen hautverträglichen Edelstahlschraubboden ersetzt.

Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.

Aktualisiert 19.03.2024

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild  mit Video hinterlegt
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild mit Video hinterlegt

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