Der Durchmesser der Damentaschenuhr beträgt 30 mm
In den 1960er Jahren begann die GUB im Bereich der Damenuhren mit dem Kaliber 72 zum ersten Mal einer Uhr mit einem schon vorhandenen Werkkaliber eine neue Kaliberbezeichnung zuzuordnen. Hier wurde das seit 1960 produzierte Damenuhrkaliber 63.4 in ein vergoldetes Anhänger Schmuckgehäuse mit gedrückten Boden eingeschalt.. Durch diesen "Kunstgriff" hatte man ohne den konstruktiven Aufwand, der für ein neues Werkkaliber erforderlich gewesen wäre, ein zusätzlich Kaliber aufzuweisen. Damit war der Bann gebrochen, dass man neue Kaliberbezeichnungen nur nach wesentlichen, konstruktiven Veränderugen am Werk oder bei einer völligen Neukonstruktion verwendete. Diese Praxis wurde auch bei den Herren-Kleintaschenuhren Kaliber 78 und 79 angewendet, bei denen die Werkkaliber 69.1 und 70.1 aus der Kalibergruppe 70, in entsprechende Taschenuhrgehäuse eingeschalt wurden.
VEB Uhrenwerk Glashütte - Damen Umhängeuhr Kal. 72 (Werk 09-20)
Nachdem bereits in den 1960er Jahren vom VEB Glashütter Uhrenbetriebe mit dem Damenuhrwerk Kaliber 63, Umhängeuhren gefertigt wurden, setzte man 1969, nach der Integration der GUB in das Uhrenkombinat Ruhla, nun als VEB Uhrenwerk Glashütte, diese Fertigung fort. Allerdings wurden diese Umhängeuhren für Damen zuerst mit dem neu entwickelten Damenarmbanduhrwerk Kaliber 08-20 und ab 1972 mit dem Kaliber 09-20 ausgestattet und in damals moderne, vergoldete Gehäuse eingeschalt. Ein modisches Accessoire, was man in den 1970 Jahren relativ häufig sehen konnte.
Nach Einstellung der Produktion des Kaliber 63.4 wurde dieses Damentaschenuhrmodell weiter gefertigt und mit dem Kaliber 09-20 ausgestattet.
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