Kaliber 71 GUB

Dieses Einbauinstrument mit antimagnetischer, selbstkompensierender Spiralfeder hatte eine Gangdauer von 8 Tagen. Der auf der linken Seite eingebaute Hebel dient der Fugzeitmessung, Ausschaltung und Nullstellung. Die Zeigerstellung erfolgte durch Drücken und Drehen des mittleren Knopfes. Der rechte Knopf betätigte die Stoppeinrichtung und diente zum Aufzug des 22 steinigen Werkes. Das Zifferblatt und die Zeiger sind selbstleuchtend. Das Gehäuse wurde abgedichtet, bei Temperaturen unter -20 Grad C wurde das Instrument beheizt.

GUB Fugzeug Borduhr GUB Kaliber 71 mit Chronographen – Funktion

Das runde, mattschwarze Metallgehäuse hat einen Einbaudurchmesser von 78 mm und eine Bauhöhe (ohne Heizungsanschlüsse) von 53 mm. Die Einbauplatte hat die Maße 80 x 80 mm. Das Gehäuse verfügt über eine Vorrichtung zur Beheizung der Uhr. Diese ist für 27 Volt ausgelegt und sollte ab -20°C zur Erhaltung der Ganggenauigkeit der Uhr zugeschaltet werden. Bei dem beschriebenen Bordinstrument mit der Werknummer 1077 handelt es sich um nicht verbaute Lagerware, die im IV. Quartal 1962 von der GUB gefertigt wurde. Bei dem  Schaltrad - Chronographen  handelt es sich um ein 8 Tage Handaufzugswerk mit 22 Steinen und antimagnetischer, selbst kompensierender Spiralfeder. Das mattschwarze Zifferblatt ist inklusive der beiden Hilfszifferblätter mit selbst leuchtenden arabischen Ziffern bestückt. Alle Zeiger sind mit Leuchtmasse ausgekleidet. Der Zifferblattdurchmesser beträgt 75 mm, die beiden Hilfszifferblätter haben einen Durchmesser von 23 mm. Das linke, bei 9 befindliche Hilfszifferblatt zeigt separat zuschaltbar die Flugzeit an, während sich rechts, bei 3, die Anzeige des ebenfalls separat zu bedienenden Chronographen befindet.

 

Bedienungsanleitung: Aufzug durch Krone unten rechts. Zeigerstellung erfolgt durch Drücken und Drehen der bei 6 befindlichen Krone. Flugzeitanzeige durch den bei 7 befindlichen Schalthebel. links 0 = Nullstellung, 1 = Start 2 = Stopp der Flugzeit ( 60 min / 12 Stunden ).

Zuschalten der Chronographenfunktion (30 Minutenzähler / Zentralsekunde) durch drücken der Aufzugskrone bei 5.

 

Konstruiert wurde dieses Bordinstrument mit der Baumuster-Nr. LG 357030 für das 1958 in der DDR konstruierte und  in den Dresdener Flugzeugwerken gebaute Düsenpassagierflugzeug 152, mit dem zwar Probeflüge absolviert wurden, was dann aber nicht in die geplante Serienproduktion überging.

 

Verschiedentlich wird eine Verwendung in dem Passagierflugzeug IL14  erwähnt. Für eine militärische Nutzung in den Strahlgetriebenen sowjetischen MiG-17 Kampfflugzeugen sind bisher keine verifizierbaren Belege bekannt. Mit Artefakten belegbar ist der Export in die damalige Tschechoslowakei.

 

Bisher bekannt und belegbar sind Werke mit den Nummern von 202 bis zur Nummer 2308 aus dem Jahr 1967, wonach von einer Fertigungszahl von ca. 2300 Stück ausgegangen werden kann.

 

GUB Borduhr Kal.71 mit originaler Verpackung & Prüfschein Werknummer 2308 von 1967
GUB Borduhr Kal.71 mit originaler Verpackung & Prüfschein Werknummer 2308 von 1967

Mehr zu den VEB Glashütter Uhrenbetrieben können Sie >> hier << erfahren. Die Übersicht der Werkkaliber sowie  Modelle finden Sie >> hier <<.

Rückseite Fugzeug-Borduhr GUB Kaliber 71

mit Chronographen – Funktion und Heizung aus dem IV. Quartal 1958

GUB Fugzeug-Borduhr GUB Kaliber 71

mit Chronographen – Funktion, aber ohne Heizung

Diese Uhr wurde im IV. Quartal 1964, drei Jahre vor auslaufen dieser Produktion im Jahr 1967, mit der Werknummer 1256 gefertigt.

 Messe- Werbprospekt für die GUB Flugzeugboruhr Kaliber 71

Die Flugzeug-Borduhr Die Flugzeug-Borduhr dient der Ansteuerung und der Navigation. Es ist ein Werk mit einem Durchmesser von 80 mm, einer quadratischen Frontplatte und einer Gangdauer von 8 Tagen. Mittels eines nach links versetzten Hebels wird ein Flugzeitchronometer in Gang gesetzt, wieder angehalten und in seine Nulllage versetzt. Die Flugzeit wird durch einen Stunden- und einen Minutenzeiger angezeigt, die links-exzentrisch befestigt sind. Der Mechanismus dieses Flugzeitmeters wurde wesentlich vereinfacht. Die Gestaltung wurde angewandt für die Registrierung und den Schutz des Designs. Darüber hinaus hat diese Uhr prinzipiell eine Stoppvorrichtung zur Kurzzeitmessung (Chronograph) zur Blindlandung. Diese Kurzzeit wird durch einen zentralen Sekundenzeiger und einem exzentrisch nach rechts versetzten Minutenzeiger angezeigt. Die Stoppvorrichtung wird durch das Drücken des rechten Knopfes ausgelöst. Darüber hinaus dient dieser rechte Knopf zum Aufziehen der Uhr. Über den mittleren Knopf der Uhr lassen sich die Zeiger stellen. Basierend auf den Erfahrungen, die mit Instrumenten früherer Konstruktionen gemacht wurden, wurde dieser Knopf nicht mit dem Aufziehknopf verbunden. Dies führte in der Vergangenheit dazu, dass der Knopf, der zum Stellen der Zeiger herausgezogen wurde, in dieser Position verharrte und somit das Uhrwerk arretierte. Bei diesem neuen Modell muss der Knopf in gedrückter Haltung gedreht werden um die Zeiger zu stellen. Danach springt der Knopf wieder heraus und Probleme mit dem Werk sind nicht mehr möglich. Das Zifferblatt und die Zeiger sind mit Leuchtmasse ausgestattet. Das Werk ist relativ gut gegen Feuchtigkeit geschützt. Bei Temperaturen unter -20°C garantiert eine eingebaute Heizung die Funktion der Uhr. Das Werk hat 22 Steine und ist mit einer antimagnetischen, selbstkompensierenden Spiralfeder ausgestattet.

Frühe Flugzeugborduhr des VEB Glashütter Uhrenbtriebe mit Kaliber 71

In der errsten Hälfte der 1950er Jahre erhielt der VEB Glashütter Uhrenbetriebe den Staatsauftrag für die damals im Aufbau befindliche DDR Flugzeugindustrie für das erste Passagierstrahlflugzeug vom Typ 152 eine Borduhr zu entwickeln. 1957 war mit dem GUB Werkaliber 71 diese Entwicklung abgeschlossen. Bei der hier vorgestellten Borduhr mit der Werknummer 115 handelt es sich um die bisher früheste hier dokumentierte Borduhr. Dieses hochqualitative 22-steinige, beheizbare 8-Tage Werk wurde in geringer Stückzahl von den GUB bis 1967 für den zivilen Markt der RGW Staaten gefertigt. Von einer teilweise beschriebenen militärischen Nutzung ist solange nicht auszugehen bis diese Angaben verifizierbar belegt sind.

Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.

Aktualisiert 19.03.2024

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild  mit Video hinterlegt
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild mit Video hinterlegt

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