Die geplante Markteinführung der Kalibergruppe 11 war durch eine Entscheidung der Kombinatsleitung in Erfurt um etwa zwei Jahre verzögert worden. Durch den inzwischen immer rasanter werdenden Fortschritt der Quarzuhr war der Handel nicht mehr bereit bereits vorhandene Modellkomponenten (Zifferblätter) für Uhren ohne Datum abzunehmen. Es erfolgte deshalb keine Vergabe einer Erzeugnisgruppennummer für das Modell 11-25. Nur durch eine planwirtschaftlich eigentlich nicht statthafte Initiative der Werkleitung gelang es doch noch einen Teil einer Kleinserie von 1500-2000 Stück (genauere Angaben waren nicht mehr zu ermitteln) an einzelne ELG's abzusetzen. Ein Teil der Kleinserie wurde auch innerbetrieblich an Arbeiter und Angestellte verkauft. [1]
Wenn es eine Serienproduktion der Kaliber 11-22 bzw. 11-25 (Hand- bzw. Automatikaufzug ohne Datum) in den GUB gegeben hätte, wäre neben der Serienfertigung eigene Gehäuses, ein verkürztes Minutenrohr für ein niedrigeres Zeigerwerk und auch die hier gezeigte Wechselradbrücke, erforderlich gewesen.
Die bisher bildlich publizierten Uhren weisen einheitlich den Einsatz der Datumplatte und des Stützringes für das Zifferblatt auf. Bei einer Serienfertigung der vorgenannten Modelle Kaliber 11-22 und 11-25, wäre der Einsatz dieser Teile nicht erforderlich gewesen.
Da in der "Wendezeit" 1989/90, noch vorhandene, nicht verarbeitete Zifferblätter ohne Datun in der Größenordnung von ca. 2500 Stück "verschwunden" sind, die dann später auf dem Trödelmarkt wieder augetaucht und auch verkauft worden sind, ist davon auszugehen, das nach der Privatisierung der GUB 1994, Uhrenmodelle mit dem GUB Kaliber 11-26 und 11-27, zu Uhrenmodellen ohne Datumanzeige umgebaut worden sind und diese dann als "vermeintliche" Kaliber 11-25 angeboten wurden und werden.
Aus sammlerischer Sicht haben diese Uhren nur einen geringen Wert, da sie keine originalen GUB Uhren der Serienproduktion oder sogar "Sondereditionen" darstellen.
Der Planwirtschaftlich nicht ganz „legale“ Vertrieb eines Teils der Kleinserie des Kalibers 11-25 ist mit den Garantiescheinen des Kaliber 11-27, mit drucktechnischer Schwärzung der Kaliberangabe, der Angabe der Tages- und Wochentagsangabe sowie des Gütezeichens Q unter Hinzufügung der fett gedruckten Ziffern 25, dokumentiert.
Nur in den Jahren 1979 und 1980 sind gerade einmal 1500 bis 2000 Stück dieser mechanischen Herrenarmbanduhre vom Kaliber 11-25, der Kalibergruppe 11, ohne Datumanzeige mit Automatikaufzug auf nicht ganz legalem Wege, ohne die ansonsten obligatorische Erzeugnisnummer (die war u.a. Bestandteil des Garantiescheines), in den Handel gekommen. Durch eine nicht durch das Uhrenwerk Glashütte im VEB Kombinat Mikroelektronik Erfurt zu vertretende verzögerte Markteinführung war der Handel nicht mehr bereit die in einem wesentlich größeren Umfang geplante Serienfertigung abzunehmen. Ein nicht unerheblicher Teil von bereits zugekauften Zifferblättern musste auf Lager genommen werden und kam in der Wendezeit 1989/90 auf den nicht mehr staatlich gelenkten Markt. In der Folgezeit wurden immer wieder Uhren des Kaliber 11-26 mit Datumsanzeige und 11-27 mit Datum und Wochentagsanzeige auf das Kaliber 11-25 umgerüstet und als vermeintliche "Seltenheit" Kaliber 11-25, oft in verchromten Gehäusen mit blauem Zifferblatt, angeboten. Die Tatsache dass werkseitig alle Werke die Kaliberprägung 11-27 haben, erschwert das Erkennen des Originals.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.