Endversion des Kalibers 61 (613)

  • Herstellungsjahr: 1947 - 1952
  • Werkdurchmesser: 12 ½''' = 28 mm
  • Werkaufbau: Plattenwerk mit Ober- und Unterplatte sowie einem massiven Zwischenstück.
  • Aufzug: Kupplungsaufzug
  • Hemmung: Ankerhemmung
  • Unruh: Schraubenunruh mit Flachspirale
  • Steine: 7 oder 15
  • Stoßsicherung: keine
  • Sekunde: dezentral bei 6
  • Besonderheiten: Die Gewindebohrung für die untere Werkhalteschraube befindet sich nicht mehr im Zwischenraum  von Unruhkloben und oberer Werkplatte und Zwischenstück. Die dafür vorgesehene Bohrung befindet sich jetzt direkt in der Oberplatte und dem Zwischenstück.

 

Kaliberbestimmung durch Werkansicht & Demontage des Federhauses

Dieses Ankerwerk mit Kupplungsaufzug hat einen Durchmesser von 12½ Linien (28 mm) und wurde mit 7 oder mit 15 Steinen sowie mit unterschiedlicher Oberflächengestaltung, so z.B. auch mit einem Streifenschliff, ausgeführt. Anker und Schraubenunruh werden in separaten Kloben geführt, die Lagersteine sind eingepresst. Bis auf die Zug- und Spiralfeder wurden alle Teile dieser Uhr in Glashütte hergestellt. Das Federhaus ist seitlich herausnehmbar und erleichtert Reparaturarbeiten am Werk. Damit war die Entwicklung für dieses Glashütter Werkkaliber abgeschlossen. Von 1947 bis 1952 wurden ca. 300.000 Werke erst von Precis und ab 07.1951 von den GUB gefertigt. 

In der Regel wurden sie in 3-teiligen verchromten und vernickelten Messinggehäusen mit Glasring, Mittelteil,  16 mm Bandanstoß, festen Stegen & gedrückten Edelstahlboden konfektioniert.

Hergestellt wurden die Gehäuse von der Glashütter Firma Estler und im VEB (K) Sächsische Bijouteriewaren Gehringswalde.

Bei den Zifferblättern sind verschiedene in der Bildergalerie gezeigte Varianten bekannt. Es existieren frühe Uhren ohne dem nach 1945 für Glashütte stehenden „G“ sowie auch Uhren mit Zifferblättern ohne Signet, jedoch mit der Aufschrift „Antimagnetic“ über der kleinen Sekunde.

Glashütter Produktionsgemeinschaft PRECIS - HAU Kaliber 613

Die hier vorgestellte 7-steinige Herrenarmbanduhr Kaliber 613 der Glashütter Produktionsgemeinschaft "Precis" wurde um 1949/50, noch vor der Gründung des "VEB Mechanit Glashütter Uhrenbetriebe", gefertigt. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des Werkkaliber 61. Zu dieser Zeit kam es aufgrund der gestiegenen Uhrenfertigung zeitweise zu Engpässen in der Belieferung mit synthetischen Rubinen. In der Folge wurden Herrenarmbanduhren, deren Fertigung mit 15 Steinen vorgesehen waren, auch mit nur 7 Steinen versehen. Für die restlichen Lager wurden Messingbuchsen verwendet. Die hier gezeigten Detailaufnahmen des Werkes ermöglichen einen sehr guten Einblick in den konstruktiven Aufbau der ersten Armbanduhr die nach 1945 in Glashütte gefertigt wurde. Die Aufnahmen wurden dankenswerterweise von einem Uhrenfreund zur Verfügung gestellt.

Designbeispiele von Uhren dieses Kalibers

Produktionsgemeinschaft Precis HAU Kal. 61 in Werkausführung 613

Die hier vorgestellte Herrenarmbanduhr Kaliber 61 in der verbesserten Werkausführung 613 wurde von der Glashütter Produktionsgemeinschaft Precis OHG mit nur 7 Steinen (synthetische Rubine) gefertigt. Das Ankerwerk mit Kupplungsaufzug hat einen Durchmesser von 12½ Linien (28 mm) und wurde auch mit 15 Steinen sowie mit unterschiedlicher Oberflächengestaltung, so z.B. auch mit einem Streifenschliff, ausgeführt. Anker und Schraubenunruh werden in separaten Kloben geführt, die Lagersteine sind eingepresst. Bis auf die Zug- und Spiralfeder wurden alle Teile dieser Uhr in Glashütte hergestellt. Das Federhaus ist seitlich herausnehmbar und erleichtert Reparaturarbeiten am Werk. Es handelt sich bei dieser Werkausführung um die vorletzte Entwicklungsstufe für dieses Glashütter Werkkaliber. Von 1947 bis 1952 wurden in den drei Entwicklungsstufen des Kaliber 61 insgeamt ca. 300.000 Werke erst von Precis und ab 07.1951 von den GUB gefertigt.  In der Regel wurden sie in 3-teiligen verchromten und vernickelten Messinggehäusen mit Glasring, Mittelteil,  16 mm Bandanstoß, festen Stegen & gedrückten Edelstahlboden konfektioniert.

Herrenarmbanduhr der

Glashütter Produktionsgemeinschaft Precis

Die 1946 erfolgte reparationsbedingte Zwangspause bei der Fertigung des Armbanduhrkalibers 61 wurde von den Beschäftigten der Glashütter Produktionsgemeinschaft Precis dazu genutzt, das erste nach 1945 gefertigte Armbanduhrkaliber zu überarbeiten. Damit sollten in der Verarbeitung aufgetretene Schwächen überwunden werden. Schon 1947 konnte mit der Serienfertigung des Kaliber 613 begonnen werden. Ein damit neu aufgetretenes Problem war die nicht ausreichende Verfügbarkeit von Funktionssteinen. Um überhaupt Uhren herstellen zu können, musste man immer dann, wenn keine Steine da waren, ersatzweise Messingbuchsen verwenden. In geringem Umfang entstand damit die 7-steinige Variante des Werkkaliber 613. Bei der hier vorgestellten Uhr, handelt es sich um eine solche. Das "G" auf dem Zifferblatt steht hier nicht mehr für die "G-Uhr Qualität" der UFAG, sondern für Glashütte.

Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen entsprechend ergänzt.

Literatur

  • Die Entwicklung der Glashütter Uhrenindustrie Teil 9; Autoren: Ing. Helmut Klemmer, Edit Klemmer; Fachzeitschrift: Uhren und Schmuck 3/1980 S. 90
  • Glashütter Armbanduhren II; Autor: Kurt Herkner; Herkner Verlags GmbH; ISBN 3-924211-06-X
  • Uhrwerke und Armbanduhren der Urofa und Ufag Glashütte/Sa.; Autor: Werner Heinrich; Fachzeitschrift: Klassik Uhren 6/2008 S. 38-44
  • Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten; Autor: Hans Heinrich Schmid; Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913

Aktualisiert 24.04.2024

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild  mit Video hinterlegt
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild mit Video hinterlegt

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