Kurtz Kaliber 25

Herstellung: 1948 - 1953
Werkdurchmesser: 11'''=  24,82 mm
Werkhöhe:  4,15 mm
Werkaufbau: Brückenwerk mit, Räderwerkbrücke , Federhausbrücke und Unruhkloben
Aufzug: Kupplungsaufzug mit 3- Loch Winkelhebelfeder
Hemmung: Palettenankerhemmung
Unruh: Schraubenunruh mi Gewichtsschrauben; Breguetspirale
Steine: 16
Stoßsicherung: Super-Shock-Resist, Monobloc
Regage: freier Rückerzeiger
Sekunde: aus der Mitte
Stückzahl: ca. 
Besonderheiten: 1. deutsches Armbanduhrwerk mit Breguetspirale

 

Anmerkungen zur Historie des Werkkaliber Kurtz 25

 

 

Bei dem Werkkaliber Kurtz 25 handelt es sich, wie auch schon bei dem Werkkaliber UROFA 58 nicht um ein in Glashütte entwickeltes Werk. Dr. Ernst Kurtz hatte nach eigenen Aussagen dieses Werkkaliber während des zweiten Weltkrieges von einer Dienstreise aus Schweden mitgebracht. Noch während des zweiten Weltkrieges beauftragte Dr. Kurtz den bei der UROFA beschäftigten Konstrukteur Manfred Szyszka die technischen Zeichnungen für eine eigene Fertigung dieses Werkes anzufertigen. Aus den Memoarien von Dr. Kurtz geht allerdings nicht hervor, ob das schwedische Modell dabei aus patentrechtlichen Gründen geringfügig modifiziert wurde. Während der Flucht von Dr. Kurtz zum Kriegsende 1945 gingen die von Manfred Szyszka erstellten Unterlagen verloren. Da auch Manfred Szyszka kurz nach Kriegsende in der neuen Dr. Kurtz Uhrenfabrik in Memmelsdorf/ Unterfranken beschäftigt war, beauftragte Dr. Kurtz Manfred Szyszka erneut mit der Erstellung der verloren gegangenen Unterlagen, die schlussendlich die Voraussetzung für die Serienfertigung des nun mit Kurtz 25 bezeichneten Werkes waren*. Kurze Zeit nach der Fertigstellung der Unterlagen trennte sich Manfred Szyszka von Dr. Kurtz und gründete unter seinem Namen in Memmelsdorf eine eigene Firma, die Zeitmeßgeräte-Fabrikation Manfred Szyszka & Co.

Quelle: *Memoarien von Dr. Kurtz aus dem Jahr 1990

 

 

Der techische Prototyp des Kaliber 25 ohne Stoßsicherung

Die qualitativ verbesserte und modifzierte spätere Werkausführung

Beschreibung des 1. Deutschen zivilen Serienarmbanduhrwerkes K 25 mit Breguetspirale der Uhrenfabrik Kurtz - in Glashütter Tradition.

Bei diesem hochqualitativen Werk handelt es sich um das erste zivile Armbanduhrkaliber, was in Deutschland für den Einsatz mit einer Breguet-Spirale in der Zeit von 1946 bis 1948 in der Uhrenfirma Kurtz von ehemaligen Mitarbeitern der Glashütter Firmen Urofa und Ufag, zur Produktionsreife gebracht wurde.

Was zeichnet nun das Werk K 25 aus.

 

Da die Hauptattribute für dieses Kaliber aus Glashütter Tradition heraus auf Ganggenauigkeit und Zuverlässigkeit gelegt wurden und die spätere Reglage der Armbanduhr nicht unwesentlich schon vom Beginn der Konstruktion z.B. des Federhauses abhängen, war auch bei der Entwicklung  dieses Kalibers von Anfang an eine enge Zusammenarbeit zwischen Konstrukteur und dem Regleur eine wesentliche Voraussetzung für das Gelingen des Projektes.

 

Die Wahl des Werkdurchmessers von 25 mm (11’’’), die Werkhöhe (4,15 mm), die Anordnung sowie die massive Ausführung der Platine, Brücken und Kloben lassen erkennen, dass neben konstruktiven Können auch sehr viel praktische Erfahrungswerte in dieses Werk eingeflossen sind. Bei der recht  knapp bemessenen Seitenluft- und Höheneinstellung galt es ja auch die ansonsten zu befürchtenden Streifungen und Verklemmungen unbedingt zu vermeiden.

 

Eine konstruktive Besonderheit sind die Gewindebuchsen, die bei den Schraubenlöchern zum Einsatz kommen. Neben den Schraubverbindungen, haben sie auch die Funktion von Passstiften. Auf Grund des von Haus aus größeren Durchmessers gewährleisten sie bei der Fertigung des Gestells auch ein höheres Maß an Präzision und Sicherheit gegenüber den wesentlich dünneren ansonsten verwendeten Passstiften und damit auch ein unbedingtes Geradestehen der Räder. Vorteilhaft bei Reparaturen ist z.B. auch, dass bei abgebrochenen Schrauben durch den einfachen Austausch der Buchse die aufwendige Entfernung vom Rest der Schraube aus der Gewindebohrung entfällt.

 

Kaliber Kurtz 25 Zifferblattseite
Kaliber Kurtz 25 Zifferblattseite

Das Räderwerk und die Hemmung entsprechen im Wesentlichen der Standartbauweise und weisen keine großen davon abweichenden Veränderungen auf. Die Beibehaltung der Doppelverzahnung des Kronrades verrät die Fortführung Glashütter Traditionen. Der in bekannter Weise  ausgeführte Antrieb des zentralen Sekundenzeigers mittels eines Übertragungsrades ist allein dem geschuldet, dass das Kaliber 25 auch modifiziert als 25.1 mit dezentraler kleiner Sekunde gefertigt wurden.

 

Um den Anspruch des Kalibers an eine Präzisionsarmbanduhr zu entsprechen, war von Anfang an der Einsatz einer Breguet-Spirale vorgesehen. Trotzt vorgeschrittener Entwicklung bei den Flachspiralen gewährleistet Ausgangs der 1940er Jahre auf längere Zeit gesehen z.B. bei Verunreinigung nur eine Breguetspirale das nötige Maß an Isochronismus, um bei den verschiedenen Schwingungsbögen der Unruh bei Armbanduhren die ursprüngliche Genauigkeit beizubehalten. Beim Einsatz einer Breguetspirale in eine Armbanduhr bedarf es allerdings wegen ihrer Endkurve gegenüber der Flachspirale einer entsprechenden Bauhöhe des Werkes. Bei den konstruktiven Überlegungen bei der Entwicklung des Kalibers 25 wurde das von Anfang an bedacht. Beim Einsatz entschied man sich für eine Schweizer Nivarox 1 Spirale mit einem Temperaturkoeffizienten von 0 bis 1 Sekunde und einer 87er Endkurve.

Breguetspirale mit 87er Endkurve
Breguetspirale mit 87er Endkurve

Der Einsatz einer Breguetspirale stellte nun aber bei Reparaturen, z.B. bei deren Ersatz, erhöhte Anforderungen an das Können der Uhrmacher. Die richtige Spirale zu finden konnte da schon mal zum unlösbaren Problem werden. Da der innere und äußere Verstiftungspunkt  festliegt, ist es dem Uhrmacher nur durch die Veränderung der Unruh möglich, größere Veränderungen ausgleichen, was ein entsprechendes Können und eine gewisse Erfahrung bedarf.

Schnittansicht der Spirale
Schnittansicht der Spirale

Ein weiteres Problem bei der Durchführung von Reparaturen ergab sich aus der Tatsache, dass beim Verwenden einer Breguetspirale die Unruh nicht, wie sonst bei Flachspiralen üblich, zusammen mit dem Kloben herausgenommen werden darf, da das Gewicht der Unruh zur Deformation der Spirale führen kann. Gelöst werden sollte das durch eine spezielle Form des Unruhklobens, bei dem es möglich wurde das Piton, bevor man den Kloben entfernt, von diesem zu lösen und es beim Einbau auch wieder am Kloben zu befestigen. Es gab dabei allerdings keine Gewähr dafür, dass nach dem  Befestigen der Breguetspirale sich diese wieder in der richtigen Lage befand.  

Der Hersteller, die Uhrenfabrik Kurtz, empfahl demzufolge dem Einzelhandel im Bedarfsfalle die Uhr einzusenden, um die Reparatur durch ihr Fachpersonal durchführen zu lassen. Ob diese Praxis den Umständen der damaligen Zeit geschuldet war oder einer cleveren Geschäftsidee von Dr. Kurtz entsprach, ist heute nicht mehr zu klären. Nichts desto trotz wird das Einsenden von Uhren zu Servicearbeiten aber heute von allen Herstellern von Präzisionsuhren im Hochpreissegment präferiert.

Ein weiterer Schwerpunkt bei der Fertigung dieses Präzisionskalibers war die aufwendige und damit auch sehr kostenintensive Reglage jedes Werkes und jeder Uhr, die zu damaliger Zeit für Armbanduhren in Deutschland einzigartig gewesen sein dürfte.

Um den Anspruch Glashütter Tradition in Qualität, Präzision und Zuverlässigkeit zu entsprechen, wurden vom Regleur besonders die Bauteile begutachtet, die geeignet waren den Gang ungünstig zu beeinflussen, als da u.a. waren die Einstellung des Ganges, den Schwingungsbogen sowie die Lage von Rückerstiften und Spirale. Im Anschluss wurde jedes Werk – man beachte - in sechs Lagen mit der Zeitwaage geprüft und aufgetretene Gangfehler durch den Regleur in einem ersten Arbeitsgang weitestgehend beseitigt. Als wesentlichster Arbeitsgang schloss sich daran eine 24-Stundenprüfung in jeder der sechs Lagen an. Aus den Beobachtungsprotokollen hatte nun der Regleur mittels seiner Erfahrung die nötigen Schlüsse für die Beseitigung feinster Schwerpunktfehler zu ziehen um die noch vorhandenen Lagendifferenzen auf ein Minimum zu reduzieren.

Nach dem Einbau der Werke in die vorgesehenen Gehäuse werden die nun kompletten Uhren erneut einer mehrtägigen Prüfung in den sechs unterschiedlichen Lagen unterzogen.

Diese äußerst aufwendige Prozedur beruhte auf einer bereits vor dem 2. Weltkrieg zwischen dem Deutschen Chronometerverband, dem Hydrographischen Institut bei der Sternwarte Hamburg und dem Schweizer Fachverband geschlossenen Vereinbarung, wonach nur solche Uhren als Präzisionsuhren bezeichnet werden dürfen, die einschließlich eines Temperaturunterschiedes von 5 bis 35 °C wöchentlich nur eine Differenz von max. 30 Sekunden aufweisen.

 

Obwohl sich seit Mitte der 1930er Jahre der Einsatz von Schweizer Stoßsicherungen bei den Kunden immer größerer Beliebtheit erfreute, findet man diese bei den Qualitätswerken der Urofa vor 1945 und so auch ab 1948 und bei den Armbanduhrwerken Glashütter Tradition mit Werken der Firma Uhrenfabrik Kurtz – Schwäbisch Gmünd fast ausschließlich nur, wenn auswärtige Kunden dieses ausdrücklich bestellten. Das lag mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass man nicht nur bei der Firma Kurtz die Auffassung vertrat, dass der Einbau von Stoßsicherungen sich negativ auf den präzisen Gang der Uhr auswirkt und somit in einer Präzisionsuhr Glashütter Tradition nichts zu suchen hatte. Nicht desto trotz wird den Kundenwünschen vom Hersteller insofern Rechnung getragen, dass auf Bestellung schon 1949/50 Werke vom Kaliber 25 zuerst mit einer Shock-Resist- und später auch mit Kiff- bzw. Incabloc-Stoßsicherungen ausgestattet werden.

Leider musste die Produktion dieses Präzisionsuhrwerkes Ende 1953 aus Kostengründen nach nur knapp fünf Jahren eingestellt werden. Immerhin kosteten diese hochwertigen und aufwendig gefertigten Uhren nur wenige Jahre nach dem zweiten Weltkrieg um die 100,-DM, von denen der Hersteller nur rund 25,-DM bekam. Das „Wirtschaftswunder“ in der Bundesrepublik Deutschland steckte noch in den Kinderschuhen und relativ teure Uhren gehörten sicherlich noch nicht auf die Prioritätenliste von „notwendigen“ Anschaffungen bei einer größeren Anzahl von Haushalten. Ob und inwieweit sich die 1951 erfolgte Produktionsverlagerung der Uhrenfabrik Kurtz- Schwäbisch Gmünd ins nicht nur uhrentechnisch infrastrukturschwache Norddeutschland nach Boockholzberg-Hollen negativ auf eine positive Geschäftsentwicklung ausgewirkt hat, ist zwar zu vermuten, aber nicht nachgewiesen.

Ungetragener Prototyp HAU der Uhrenfabrik Kurtz Schwäbisch Gmünd

Von diesem Prototyp des Kaliber Kurtz 25 der Uhrenfabrik Kurtz Schwäbisch Gmünd sind bisher nur vier Stück nachgewiesen. Diese ist davon die erste bekannte Uhr, die sich im ungetragenen Originalzustand befindet und damit ein wichtiges Artefakt vom Beginn der Armbanduhrfertigung der Dr. Kurtz Uhrenfabrik in Schwäbisch Gmünd darstellt. Immerhin kam nur drei Jahre nach Ende des zweiten Weltkrieges eine vom Glashütter Konstrukteur Manfred Szyszka neu nach Glashütter Qualitätsmaßstäben mit 16 Rubinen z.T. in Goldchatons und mit Breguetspirale konstruierte hochwertige Herrenarmbanduhr auf den westdeutschen Markt. Diese fein vollendeten Uhren wurden werkseitig innerhalb von 14 Tagen in sechs Lagen und Temperaturen reguliert und rangierten mit ihren hervorragenden Gangwerten in der absoluten Spitzengruppe der frühen deutschen Nachkiegsproduktion. Der Preis war mit rund 100,00 DM relativ hoch und der Absatz entsprechend gering, sodass die Fertigung 1953 eingestellt werden musste.

 Herrenarmbanduhr der "Uhrenfabrik Kurtz Schwäbisch Gmünd" Kal.25

Bei der hier vorgestellten, im Originalzustand erhaltenen Herren-armbanduhr der Firma Kurtz Schwäbisch Gmünd handelt es sich um eine der seltenen Modellausführungen, die von der Firma Kurtz zumindest im Jahr 1950 ohne Zifferblattsignet gefertigt wurde. Zeitgleich wurden auch Modelle mit den Zifferblattsignaturen "Kurtz" und "Glashütter Dr. Kurtz Tradition" angeboten. Die Signatur  "Kurtz  Glashütter Tradition" war danach die letzte der bis 1953 gefertigten Herrenarmbanduhren des Kaliber 25 mit zentraler und 25.1 mit dezentraler, kleiner Sekunde. Das bereits in der zweiten Hälfte der 1930er Jahre bei der UFAG und UROFA konstruierte 11 ½ linige Werk  war das erste Herrenarmbanduhrwerk  in Deutschland, welches serienmäßig mit einer Breguetspirale ausgestattet war. Durch den Ausbuch des zweiten Weltkrieges und der damit verbundenen Kriegsproduktion des Kaliber 59 kam es nicht zur Serienfertigung. Das Werk wurde in sechs Lagen und Temperaturen reguliert und war ein hoch präzieses, fein vollendetes 16-steiniges Werk. Frühe Modelle waren noch nicht mit einer Stoßsicherung ausgestattet. Der Verkaufspreis lag bei Uhren mit vergoldeten oder Edelstahlgehäusen um 100,00 DM.

Frühe Herrenarmbanduhr der Uhrenfabrik Kurtz Schwäbisch-Gmünd

Nach der Währungsreform 1948  in Westdeutschland kamen in kürzester Zeit wieder Waren, so auch die Armbanduhren der Firma Uhrenfabrik  Kurtz Schwäbisch Gmünd in den regulären Handel. Die hier vorgestellte 16-steinige Herrenarmbanduhr mit der modernen indirekten Zentralsekunde und Breguetspirale hat ein 20 Mikron Walzgolddoublegehäuse der Pforzheimer Firma Kollmar & Jourdan Akt. Ges.  mit aufgesprengtem Edelstahlboden. Bei dem Werk handelt es sich um das HAU Kaliber Kurtz 25, welches in sechs Lagen reguliert wurde und zur damaligen Zeit höchsten Ansprüchen an die Ganggenauigkeit genügte. Das hatte mit ca. 100,- DM allerdings auch seinen Preis; ein Grund, dass sich der Absatz dieser Uhren schwierig gestaltete und bereits 1953 die Produktion eingestellt werden musste.

Uhrenfabrik KURTZ Schwäbisch-Gmünd Herrenarmbanduhr Kaliber 25

Nach der Währungsreform 1948  in Westdeutschland kamen in kürzester Zeit wieder Waren in den regulären Handel, so auch die Armbanduhren der Firma Uhrenfabrik  Kurtz Schwäbisch-Gmünd. Die hier vorgestellte 16-steinige Herrenarmbanduhr mit der modernen indirekten Zentralsekunde und Breguetspirale hat ein 20 Mikron Walzgolddoublegehäuse der Pforzheimer Firma Rodi & Wienenberger GmbH mit aufgesprengtem Edelstahlboden. Bei dem Werk handelt es sich um das HAU Kaliber Kurtz 25, welches in sechs Lagen reguliert wurde und zur damaligen Zeit höchsten Ansprüchen an die Ganggenauigkeit genügte. Das hatte mit ca. 100,- DM allerdings auch seinen Preis; ein Grund, dass sich der Absatz dieser Uhren schwierig gestaltete und bereits 1953 die Produktion eingestellt werden musste.

 Originale Herrenarmbanduhr  "Uhrenfabrik Kurtz Schwäbisch-Gmünd"

Bei der hier vorgestellten, im Original erhaltenen Herrenarmbanduhr Kaliber 25 handelt es sich um die erste deutsche Herrenarmbanduhr, deren Werk in Großserie mit einer Breguetspirale ausgestattet war. Entwickelt und im Musterbau gefertigt wurde das Werk bereits Ende der 1930er Jahre in der Uhren Rohwerke-Fabrik Akt. Ges. Glashütte und der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte. Nach der Flucht des angestellten Geschäftsführers Dr. Kurtz zum Ende des zweiten Weltkrieges nach Memmelsdorf in eine Zweigstelle der UROFA für Rüstungsproduktion in Unterfranken und der Gründung einer eigenen Firma in der späteren Amerikanischen Besatzungszone, musste das Werk von dem nach Kriegsende in der Firma Dr. Ernst Kurtz  Uhrenfabrik beschäftigten Glashütter Konstrukteur Manfred Szyszka neu konstruiert werden. Die Fertigung der Uhren verlagerte Dr. Kurtz 1948 nach der Trennung von seinem Konstrukteur  Szyszka vorerst  in seine neue Firma "Uhrenfabrik Kurtz Schwäbisch-Gmünd". Die Zifferblätter der frühen Uhren, die noch ohne Stoßsicherung waren, wurden nur mit "Kurtz" beschriftet. Jeder Hinweis auf die Glashütter Herkunft und die Qualitätsmaßstäbe der in der Rüstungswirtschaft engagierten Firmen UFAG und UROFA, in denen auch Zwangsarbeiter schuften mussten, wurde vermieden.

Originale, ungetragene, goldene Herrenarmbanduhr Kailber Kurtz 25

Bei der hier gezeigten Herrenarmbanduhr handelt es sich um eine der äußerst seltenen Uhren, die von der "Uhrenfabrik Dr. Ernst Kurtz", vermutlich 1951, noch in der Fertigungsstätte Schwäbisch Gmünd in ein 14-karätiges Goldgehäuse der Pforzheimer Firma Gebrüder Kuttroff eingeschalt wurde. Diese in Glashütter Tradition fein vollendete 10 1/2-linigen Werke mit 16, teilweise in Goldchatons gepresste Rubine waren mit einer vergoldeten Unruh mit Gewichts- und Regulierschrauben sowie einer Breguetspirale ausgestattet. Die Modelle des Kalibers 25 und 25.1 waren die ersten nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland gefertigten Herrrenarmbanduhren, die eine solche Breguetspirale hatten. Als Stoßsicherung wurde bei der Uhr eine vom  Modell "Super-Shock-Resist" verwendet. In sechs Lagen reguliert - das war ansonsten eigentlich nur bei Armband- und Taschenuhrchronometern üblich - erreichte das Werk durch die Perfektion der Reguleure hervorragende Gangleistungen, die fast Chronometerwerte erreichten. Das war bei einem serienmäßig gefertigten Werk mit einem solch kleinen Durchmesser bisher noch nicht erreicht worden. Die arbeitsaufwendige Präzision hatte aber auch einen für damalige Verhältnisse relativ hohen Preis von ca. 100 Mark für vergoldete- und Edelstahlmodelle zur Folge. Zu geringe Absatzchancen brachte dann, vermutlich 1953, nach einer nur fünfjährigen Fertigungszeit auch das Aus für diese Uhren. Aufgrund der geringen Fertigungszahlen gehören sie heute zu den Raritäten bei den Deutschen Armbanduhren.

Frühe Herrenarmbanduhr der Uhrenfabrik  Kurtz Schwäbisch Gmünd

Bei der hier in einem Walzgoldgehäuse der Pforzheimer Firma Kollmar & Jourdan vorgestellten Herrenarmbanduhr Kaliber 25 mit Breguetspirale dürfte es sich, der etwas sperrigen 2. Zifferblattsignatur "Glashütter Dr. Kurtz Tradition" nach, um eine frühe Fertigung der Uhrenfabrik Kurtz Schwäbisch Gmünd aus den Jahren 1949/50 handeln.  Davor waren die Zifferblätter dieser Uhren entweder gar nicht oder nur mit der Signatur "Kurtz" gekennzeichnet. Die darauf folgende Signatur "Kurtz Glashütter Tradition" ist dann eher  den Uhren, die ab 1951 in der neuen Fertigungsstätte Haus Hollen in Bookholzberg gefertigt wurden, zuzuordnen.

Die hier vorgestellte 16-steinige Herrenarmbanduhr Kaliber 25 wurde vermutlich um 1950 in der Uhrenfabrik Kurtz in Schwäbisch Gmünd gefertigt. Eingeschalt wurde die Uhr in einem Walzgoldgehäuse der Pforzheimer Firma Gebrüder Kuttroff. Das sehr wahrscheinlich bereits vor 1945 von den Glashütter Konstrukteuren konzipierte Werk mit indirekter Zentralsekunde wurde nach Glashütter Maßstäben mit einer großen Schraubenunruh und einer Breguespirale ausgestattet, fein vollendet und in sechs Lagen reguliert. Es war damit die erste in Deutschland in Serie gefertigte zivile Herrenarmbanduhr mit Breguetspirale. Die 14-tägige Reglagezeit in sechs Lagen gibt zu der Vermutung Anlass, dass versucht wurde mit dem hochpräzisen Werk die Prüfgrenzen (Gangwerte) eines zur damaligen Zeit in Deutschland noch nicht gefertigten Armbanduhrchronometers zu erreichen, was den für die damaligen Verhältnisse hohen Preis von ca. 100 DM auch gerechtfertigt hätte.

Herrenarmbanduhr Kaliber 25 der Uhrenfabrik Dr. Ernst Kurtz

Dieses Werkkaliber hatte der von 1926 bis 1945 als Vorstand der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. beschäftigte Dr. Ernst Kutz Ende der 1930er Jahre von eine Schwedenreise mitgebracht und vom Glashütter Konstrukteur Manfred Szyszka konstruktiv überarbeiten lassen. Der Beginn des zweiten Weltkrieges und die damit verbundene Umstellung auf die Kriegsproduktion des Fliegerchronoraphen Kal. 59 und die Einstellung der zivilen Uhrenfertigung verhinderte bis 1945 die Einführung in die Produktion. In der 1945 neu gegründeten Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik im Memmelsdorf musste das Kaliber wegen fehlender Konstruktions-unterlagen von Herrn Szyszka noch einmal durchkonstruiert werden. Diese Arbeiten und fehlende Kapazitäten im Werkzeugbau verzögerten die Serienfertigung bis 1948. Die hier vorgestellte 16-steinige Herrenarmbanduhr mit der modernen, indirekten Zentralsekunde und Breguetspirale wurde in ein Edelstahlgehäuse der Pforzheimer Firma Kollmar & Jourdan mit aufgesprengtem Stahlboden eingeschalt. Bei dem Werk handelt es sich um das HAU Kaliber Kurtz 25, welches in sechs Lagen und Temperaturen reguliert wurde. Zu Beginn der 1950er Jahre genügte dieses Werkkaliber höchsten Ansprüchen an die Ganggenauigkeit. Das hatte mit ca. 100,- DM allerdings auch seinen Preis. Ein Grund, dass sich der Absatz dieser Uhren schwierig gestaltete und bereits 1953 die Produktion eingestellt werden musste.

Herrenarmbanduhr Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik, Bookholzberge (OLDB)

Dieses Werkkaliber hatte der von 1926 bis 1945 als Vorstand der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. beschäftigte Dr. Ernst Kutz Ende der 1930er Jahre von eine Schwedenreise mitgebracht und vom Glashütter Konstrukteur Manfred Szyszka konstruktiv überarbeiten lassen. Der Beginn des zweiten Weltkrieges und die damit verbundene Umstellung auf die Kriegsproduktion des Fliegerchronoraphen Kal. 59 und die Einstellung der zivilen Uhrenfertigung verhinderte bis 1945 die Einführung in die Produktion. In der 1945 neu gegründeten Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik im Memmelsdorf musste das Kaliber wegen fehlender Konstruktions-unterlagen von Herrn Szyszka noch einmal durchkonstruiert werden. Diese Arbeiten und fehlende Kapazitäten im Werkzeugbau verzögerten die Serienfertigung bis 1948. Die hier vorgestellte 16-steinige Herrenarmbanduhr mit der modernen, indirekten Zentralsekunde und Breguetspirale wurde in ein Edelstahlgehäuse der Pforzheimer Firma Gebrüder Kuttroff mit aufgesprengtem Edelstahlboden eingeschalt.. Bei dem Werk handelt es sich um das HAU Kaliber Kurtz 25, welches in sechs Lagen und Temperaturen reguliert wurde. Zu Beginn der 1950er Jahre genügte dieses Werkkaliber höchsten Ansprüchen an die Ganggenauigkeit. Das hatte mit ca. 100,- DM allerdings auch seinen Preis; ein Grund, dass sich der Absatz dieser Uhren schwierig gestaltete und bereits 1953 die Produktion eingestellt werden musste.

Herrenarmbanduhr  der Uhrenfabrik Dr. Ernst Kurtz  -  Haus Hollen

Bei der hier vorgestellten Herrenarmbanduhr der Uhrenfabrik Dr. Ernst Kurtz handelt es sich um ein seltenes Modell in einem wasserdichten Edelstahlgehäuse mit Schraubboden.  Verwendung fand auch bei diesem Modell das einzige von der Uhrenfabrik gefertigte mechanische Präzisionsuhrwerk vom Kaliber Kurtz 25. Das fein vollendete Werk  mit Schweizer Ankerhemmung und 15 Steinen, die teilweise in Goldchatons gefasst sind, wurde mit Schraubenunruh und einer Breguetspirale ausgestattet. Diese Uhren wurden vor ihrer Auslieferung einer 14-tägigen Gangprüfung unterzogen und in sechs Lagen und Temperaturen reguliert.

Frühe Herrenarmbanduhr der "Uhrenfabrik Kurtz Schwäbisch-Gmünd"

Bei der hier vorgestellten und noch mit "Kurtz" auf dem Zifferblatt signierten Herrenarmbanduhr handelt es sich um ein frühes Modell, welches noch in der "Uhrenfabrik Kurtz Schwäbisch-Gmünd" ausgangs der 1940er Jahre gefertigt wurde. Das 16-steinige Handaufzugswerk vom Kaliber Kurtz 25 wurde nicht, wie die Zifferblattsignatur und Kaliberbezeichnung "Kurtz" vermuten lässt, von dem Juristen und Firmeninhaber Dr. Ernst Kurtz, sondern von dem aus Dresden stammenden Glashütter Konstrukteur Manfred Szyszka in der "Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik Memmeldorf/Unterfranken" neu konstruiert. Dr. Kurtz hatte das Werkkaliber zum Nachbau in Glashütte von einer Dienstreise nach Schweden als Geschäftsführer der UROFA und UFAG während des 2. Weltkrieges mitgebracht. 1948, zum Zeitpunkt des Beginns der Serienfertigung in Schwäbisch-Gmünd, hatte Manfred Szyszka bereits die Zusammenarbeit mit Dr. Kurtz beendet und eine eigene Firma, die "Manfred Szyszka & Co. Zeitmessgeräte-Fabrikation" in Memmelsdorf gegründet.

Modellbeispiele anderer Uhrenfabriken, die ihre Uhren auch mit dem Werkkaliber Kurtz 25 ausstatteten.

Herrenarmbanduhr Arctos Elite mit Präzisionswerk

Kurtz Kaliber 25

 

 

Die hier gezeigte mechanische Herrenarmbanduhr der Marke „Arctos Elite“ wurde in der Uhrenfabrik Arctos Uhrenfabrik Philipp Weber, Pforzheim um 1950 gefertigt. Als Uhrwerk wurde das von der Uhrenfabrik Kurtz Schwäbisch-Gmünd gefertigte Herren-armbanduhrkaliber Kurtz 25 verwendet. Hier lebten alte Geschäftsbeziehungen, die zwischen den Firmen Weber & Aeschbach aus Pforzheim und der Uhren Rohwerkefabrik Akt. Ges. Glashütte Sa. von 1932 bis 1945 bestanden hatten, wieder auf. Die Fertigung dieser Uhren durch die Uhrenfabrik Arctos Uhrenfabrik Philipp Weber war allerdings durch den damals recht hohen Preis von um die 100,00 DM auf geringe Stückzahlen begrenzt. Auch ist zu Erwähnen, dass nicht alle Arctos Elite Uhren mit dem Werkkaliber Kurtz 25 ausgestattet waren.

Herrenarmbanduhr Marke "Provita" mit Werkkaliber Kurtz 25

Herrenarmbanduhr Kurtz Kaliber 25 mit Stoßsicherung

 

Bei dem hier vorgestellten Herrenarmbanduhrmodell der Marke "Provita" handelt es sich um eine Uhr der 1922 gegründeten Pforzheimer Firma Franz Schnurr, die mit einem stoßgesichertem mechanischen Uhrwerk vom Kaliber 25 der Uhrenfabrik Dr. Ernst Kurtz, die auch Rohwerke an andere Uhrenfabriken verkaufte, ausgestattet wurde. Das hochwertige, in 6 Lagen geprüfte 16-steinige Werk mit Breguespirale wurde in ein wasserdichtes Walzgoldgehäuse der Pforzheimer Firma Rodi & Wienenberger eingeschalt. Mit dieser Dokumentation konnte hier zum ersten Mal nachgewiesden werden, dass auch die Firme Franz Schnurr, Uhren mit Werken der Firma von Dr. Kurtz hergestellt hatte.

Weitere Informationen zur "Dr. Ernst Kurtz Uhrenfabrik"

finden Sie >> hier <<.

Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.

Literatur:

  • Neue Uhrmacher-Zeitung 1951/6 u. 1953/20
  • Dr. Ernst Kurtz - Der Glashütter Armbanduhren-Pionier; Autoren: Klaus Pöhlmann, Reinhard Reichel; Fachzeitschrift: Klassik Uhren Nr. 3/2006;
  • Memoarien von Dr. Kurtz aus dem Jahr 1990
  • Glashütter Armbanduhren II; Autor: Kurt Herkner; Herkner Verlags GmbH; ISBN 3-924211-06-X
  • Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten; Autor: Hans Heinrich Schmid; Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913

Aktualisiert 18.04.2024

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild  mit Video hinterlegt
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild mit Video hinterlegt

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