Armbanduhrmodelle der Uhrenfabrik AG Glashütte i.SA. mit UROFA Kaliber 51 n. G.

n.G. = Neuer Gang

Bei den hier vorgestellten Modellen handelt es sich um die Uhren, die als echte Glashütter Armbanduhren, bei denen das in der Uhrenrohwerke-Fabrik AG Glashütte (UROFA) gefertigte Rohwerk auch durch die Uhrenfabrik AG Glashütte (UFAG) zur Glashütter Armbanduhr vollendet wurde.

1929 erstes serienmäßige Armbanduhrmodell  aus Glashütte

Das hier gezeigte Damenarmbanduhrmodell in einem dreiteiligen, aus der Schweiz importierten Sterlingsilbergehäuse wurde mit dem 8 3/4 linigen Zylinderhemmungswerk Kaliber 51 mit neuem Gang ausgestattet. Das Erste von dem ehemaligen Regleur der Glashütter Firma A. Lange & Söhne, Herrn Kulms, 1928 in der UROFA konstruierte Damenarmbanduhrwerk Kaliber 51 mit Zylinderhemmung bedurfte aufgrund technischer Mängel zwingend einer Überarbeitung. Dies geschah im Wesentlichen durch Herrn Löwe, dem technischen Leiter der Uhrenfabrik Akt. Ges. Glashütte / Sa.. Die Damenarmbanduhren mit dem Kaliber 51 "Neuer Gang" kamen dann im Frühjahr 1929 auf den Markt. Diese Uhren waren der Beginn der serienmäßigen Armbanduhrfertigung in Glashütte und stellen damit ein zeitgeschichtliches Dokument der Glashütter Uhrenindustrie dar.

Nach fast einhundert Jahren existieren nur noch sehr wenige dieser Uhren und stellen somit ein wertvolles Artefakt einer Glashütter Armbanduhrsammlung dar.
Quelle: Memoiren vom ehemaligen Geschäftsfüher der UROFA & UFAG,  Dr. Ernst Kurtz von 1990

 

Schwierige, zeitraubende und kostenintensive Montagearbeiten, die beim Vorgängerwerk Kal. 51 noch erforderlich waren, machten Ende 1928 eine teilweise Veränderung der Konstruktion des Werkes erforderlich. Der Durchmesser der Unruh wurde verkleinert, sodass sie gleichzeitig auch leichter wurde. Die zu kleine Zylinderhemmung wurde vergrößert und die Unruhstellung verändert. Dadurch erreichte man, dass zwischen Spiralfeder und Minutenrad ein größerer Zwischenraum entstand. Mit diesen Veränderungen konnte Gangleistung und Qualität verbessert und gleichzeitig die Serienproduktion kostengünstiger gestaltet werden. Weitere zeit- und kostensparende Neuerung waren u. a. die maschinelle Kantenbrechung mittels einer Presse im Prägeverfahren. Mit dem gleichen Verfahren wurden auch Zapfen an die Aufzugteile gedrückt. Das 10-steinige Rohwerk, bei dem aus Kostengründen auch Granate anstelle von Rubinen als Lagersteine zum Einsatz kamen, wurde auf Kundenwunsch auch mit 8, 6, 4 und nur 2 Steinen von der UROFA gefertigt, aber zum Teil von der UFAG zu Damenarmbanduhrmodellen vollendet.

Weitere Informationen zum Werkkaliber finden Sie >> hier <<

Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.

Aktualisiert 24.04.2024

Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild  mit Video hinterlegt
Deutsches Uhrenmuseum Glashütte - Das Bild mit Video hinterlegt

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