Bei der hier gezeigten Marine-Beobachtungsuhr handelt es sich um ein Exemplar, deren Rohwerk noch von der Firma A. Lange & Söhne gefertigt worden war. Erkennbar sind diese Werke daran, dass das GUB Firmenlogo in einer kartuschen-ähnlichen, ausgefräßten, halbrunden Vertiefung geprägt wurde. Ausgefräßt wurde das sich an dieser Stelle vorher befindliche Firmenlogo von A. Lange & Söhne.
Erst 1956, nachdem diese Werke vollendet und eingeschalt waren, wurden durch die GUB eigene Werke gefertigt.
Produktionszahlen und Produktionszeiten des Kaliber 48 | ||
Stückzahl | Bezeichnung | Produktionszeit |
5724 |
B- Uhren Kaliber 48 |
1940 - 1945 |
246 | B- Chronometer Kaliber 48 | 1944 - 1945 |
5 | Torpedoboot-B-Chronometer Kaliber 48 | 1944 - 1945 |
421 | B-Uhren Kaliber 48 Reparation mit Lange- Signatur | 1945 - 1951 |
703 | B- Chronometer Kaliber 48 | 1945 - 1954 |
560 |
B-Uhren Kaliber 48 aus B-Chronometer Rohwerken mit Lange-Signatur |
bis 1954 |
71 |
B-Uhren Kaliber 48 mit 20 Steinen und Lange-Signatur |
bis 1951 |
338 |
B-Uhren Kaliber 48 mit 20 Steinen und GUB-Signatur |
bis 1954 |
1255 |
B-Uhren Kaliber 48 aus GUB eigener Produktion |
1954 -1971 |
Diese seltene, mit vier zusätzlichen Decksteinen ausgestattete Sonderausführung des B-Uhr Kalibers 48 im 900er Silbergehäuse wurde von den VEB Glashütter Uhrenbetrieben in den 1950er Jahren hauptsächlich für den Export in die Volksrepublik China gefertigt. Die ovale Vertiefung in der Platine ist dadurch entstanden, dass man die vorher an dieser Stelle befindliche Signatur „ A. Lange & Söhne Glashütte i. Sa.“ ausgefräst hatte, was dokumentiert, dass 1955 immer noch Werkbestandteile aus der Fertigung der 1948 verstaatlichten Firma A. Lange & Söhne, die 1951 als Firma Mechanik Lange & Söhne VEB in die neu gegründeten VEB Glashütter Uhrenbetrieben integrierte worden war, verarbeitet wurden. Die in Kleinserie und nur für eine kurze Zeit gefertigte Sonderausführung deutet darauf hin, dass der Nutzen der aufwendigeren Fertigung wohl nicht den gewünschten Effekt erbracht hatte. Einige dieser Uhren wurden auch an Dienststellen in der DDR geliefert.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.