Beschreibung der B-Uhr aus dem GUB Katalog
zur Leipziger Messe 1952
Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Kataloges war das DDR-Gütezeichen Q für das Modell der GUB Marine-Beobachtungsuhr Kaliber 48 noch nicht verliehen worden.
Die hier gezeigte Marine-Beobachtungsuhr ist ein Exemplar, dessen Rohwerk noch von der Firma A. Lange & Söhne gefertigt wurde. Diese Werke sind daran zu erkennen, dass das GUB-Firmenlogo in einer kartuschenähnlichen, ausgefrästen, halbrunden Vertiefung geprägt ist. An der betreffenden Stelle erfolgte die Ausfräsung des zuvor dort befindlichen Firmenlogos von A. Lange & Söhne. Erst im Jahr 1956, nachdem die genannten Werke vollendet und in Betrieb genommen worden waren, begann die GUB mit der Anfertigung eigener Werke.
Produktionszahlen und Produktionszeiten des Kaliber 48 | ||
Stückzahl | Bezeichnung | Produktionszeit |
5724 |
B- Uhren Kaliber 48 |
1940 - 1945 |
246 | B- Chronometer Kaliber 48 | 1944 - 1945 |
5 | Torpedoboot-B-Chronometer Kaliber 48 | 1944 - 1945 |
421 | B-Uhren Kaliber 48 Reparation mit Lange- Signatur | 1945 - 1951 |
703 | B- Chronometer Kaliber 48 | 1945 - 1954 |
560 |
B-Uhren Kaliber 48 aus B-Chronometer Rohwerken mit Lange-Signatur |
bis 1954 |
71 |
B-Uhren Kaliber 48 mit 20 Steinen und Lange-Signatur |
bis 1951 |
338 |
B-Uhren Kaliber 48 mit 20 Steinen und GUB-Signatur |
bis 1954 |
1255 |
B-Uhren Kaliber 48 aus GUB eigener Produktion |
1954 -1971 |
Diese seltene, mit vier zusätzlichen Decksteinen ausgestattete Sonderausführung des B-Uhr Kalibers 48 im 900er Silbergehäuse wurde von den VEB Glashütter Uhrenbetrieben in den 1950er Jahren hauptsächlich für den Export in die Volksrepublik China gefertigt. Die ovale Vertiefung in der Platine ist dadurch entstanden, dass man die vorher an dieser Stelle befindliche Signatur „ A. Lange & Söhne Glashütte i. Sa.“ ausgefräst hatte, was dokumentiert, dass 1955 immer noch Werkbestandteile aus der Fertigung der 1948 verstaatlichten Firma A. Lange & Söhne, die 1951 als Firma Mechanik Lange & Söhne VEB in die neu gegründeten VEB Glashütter Uhrenbetrieben integrierte worden war, verarbeitet wurden. Die in Kleinserie und nur für eine kurze Zeit gefertigte Sonderausführung deutet darauf hin, dass der Nutzen der aufwendigeren Fertigung wohl nicht den gewünschten Effekt erbracht hatte. Einige dieser Uhren wurden auch an Dienststellen in der DDR geliefert.
VEB Glashütter Uhrenbetriebe - Beobachtungsuhr Kaliber 48
Die hier vorgestellte Marine-Beobachtungsuhr Kaliber 48 des VEB Glashütter Uhrenbetriebe befindet sich noch im Originalzustand mit dem originalen Etui und dem dazugehörigen Gangschein von 1964. Diese B-Uhr mit Auf- und Abwerk hat die identische Werk- und Gehäusenummer 207935. Eingeschalt und fein vollendet wurde das Rohwerk in ein Silbergehäuse mit einem Feingehalt von 900/1000. Das auf dem versilberten Zifferblatt befindliche Gütezeichen Q der DDR dokumentiert die ausgezeichnete Qualität und Ganggenauigkeit dieser Uhren. Rohwerke dieses Kalibers sowie auch komplette B-Uhren Kal. 48 wurden bereits ab 1941 von der Glashütter Firma A. Lange & Söhne gefertigt.
Der Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, stellt den derzeitigen Kenntnisstand dar und wird, wenn neue verifizierbare Erkenntnisse vorliegen, entsprechend ergänzt.